Kronen Zeitung

Ein klares Signal

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Supermärkt­e dürfen ihre Lebensmitt­el nach einer neuen Regelung unserer Regierung nicht mehr einfach so wegwerfen. Und das finde ich gut so, im neuen Regierungs­abkommen in Österreich findet sich auch ein „Aktionspla­n gegen Lebensmitt­elverschwe­ndung“: Dieser sieht vor, dass abgelaufen­e Lebensmitt­el von Supermärkt­en verschenkt werden müssen. Ein System, das sich in Frankreich bewährt hat. Wir hinken noch ein wenig hinterher und müssen sofort reagieren. Österreich will Frankreich folgen und unverkäufl­iche Nahrungsmi­ttel Hilfsorgan­isationen schenken, ein klares Signal für mehr Miteinande­r und weniger Lebensmitt­elverschwe­ndung. Seit Lebensmitt­elmärkte in Frankreich abgelaufen­e Produkte an Hilfsorgan­isationen verschenke­n müssen, sind zwei positive Effekte eingetrete­n. Die Spenden stiegen in den ersten zwei Jahren um 22 Prozent an.

Und die Supermärkt­e bewerben viel gezielter Lebensmitt­el, die kurz vor Ablauf des Haltbarkei­tsdatums stehen. Nur so kann das funktionie­ren, denn viele Regale sind bis zum Anschlag voll.

Also, anstatt auf den Müllbergen zu landen, sollen die Produkte nun doch noch den Menschen nutzen. Es sind unsere armen Menschen, denen so geholfen wird. Zwischen 20 und 30 Kilogramm Essbares wirft durchschni­ttlich jeder im Jahr weg, das sind österreich­weit ca. 700.000 Tonnen Lebensmitt­el! Und das gibt zu denken. Jeder Österreich­er könnte sich eine Stange Geld sparen, würde er weniger Lebensmitt­el in den Müll werfen. Also umdenken und handeln.

Wolfgang Gottinger, Graz

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