Minichance auf Tokio lebt noch
Sollte sich Außenseiter Slowenien vergolden, würde Österreich ins Olympia-Ausscheidungsturnier rutschen – in jedem anderen Fall erwartet Handballer im April bereits Teil eins der WM-Qualifikation
Die Inszenierung hätte nicht besser sein können. Nach drei Niederlagen in Folge ermöglichte Niko Bilyk mit dem letzten Wurf zum 36:36 den Punkt gegen Weißrussland, der das beste Ranking bei einem Handball-Großereignis sicherstellte – Platz acht. „Diese Heim-EM“, meinte der Kapitän am Tag danach im Rückblick, „wird keiner jemals vergessen!“Sportdirektor Patrick Fölser tat sich schwer, „den Erfolg in Worte zu fassen!“
Nach langer Nacht in einem Balkan-Restaurant samt Abschluss an der Bar präsentierten sich die Protagonisten gestern ein letztes Mal den Medien. „Unser Weg ist noch nicht zu Ende“, ist Bilyk überzeugt. Die Aussage hat sogar für die laufende EM Gültigkeit. Ab sofort gilt es, dem Heimatland von Österreichs Teamchef Ales Pajovic die Daumen zu drücken. Sollte sich Slowenien vergolden (als krasser Außenseiter müsste im heutigen ersten Schritt im Semifinale Titelverteidiger Spanien eliminiert werden), würde Österreich noch ins Olympia-Qualifikationsturnier für Tokio rutschen.
Wenn der wahrscheinliche Fall eintritt, dass entweder Norwegen, Kroatien oder Spanien der große Wurf gelingt, dann wartet im April bereits die WMAusscheidung. Der Gegner (ein Sieger aus der Vor-Qualifikation oder eine bei der EM in der Vorrunde ausgeschiedene Nation) wird nächste Woche ausgelost.
Pajovic freut sich auf „freie Tage mit der Familie“– die sind vor allem für Seppo Frimmel und Lukas Herburger extrem kurz. Die beiden Schweiz-Legionäre sind mit Schaffhausen bereits am Mittwoch (!) in der Meisterschaft gegen Bern gefragt.