Legendärer Auftritt 2016 „Fredi wird fehlen“
Die älteste Rapid-Legende ist nicht mehr: Alfred Körner verstarb gestern im Alter von 93 Jahren Er prägte seinen Herzensklub als Spieler und auch in den Jahrzehnten danach
Das Allianz-Stadion war bis zuletzt sein zweites Wohnzimmer: Auch im Herbst 2019 verpasste Alfred „Fredi“Körner kein einziges Rapid-Heimspiel, fieberte mit seinem Herzensklub mit. Gerne plauderte er über alte Zeiten, sagte stets seine Meinung und dabei etwas, das damals wie heute gilt: „Sobald man das grünweiße Leiberl überstreift, muss es in einem brodeln.“
Er zeigte es mit Leidenschaft und unbändigem Einsatzwillen vor: Gemeinsam mit seinem 1989 verstorbenen Bruder Robert prägte er das Rapid-Team der Nachkriegszeit. In 17 Jahren Rapid kam Körner II, wie er in Anlehnung an seinen älteren Bruder genannt wurde, von 1942 bis 1959 auf 323 Bewerbspiele für Grün-Weiß, hatte mit 180 Toren großen Anteil an den Erfolgen: sieben Meistertitel, Cupsieg 1946 und Triumph im Zentropacup (Vorläufer des heutigen Europacups) 1951.
Körner prägte den Verein auch in den Jahrzehnten danach: Bis zuletzt verpasste das Mitglied des Ethikrates fast keinen Event des Klubs. Unvergessen sein Auftritt bei der Stadion-Eröffnung 2016, als er mit 28.200 Fans die Vereinshymne anstimmte. Im Café „Grün-Weiß“in Hütteldorf hatte die älteste Rapid-Legende bis zuletzt ihren Stammplatz, genoss die Treffen mit den Legenden: „Ich fühle mich wohl, wenn ich da bin.“
Im Teamdress (47 Einsätze, 14 Tore) schrieb er 1954 Geschichte, als Körner mit Österreich WM-Bronze in der Schweiz eroberte. Im WM-Team stand auch „Turl“Wagner, mit dem er bis zuletzt Kontakt hatte.
Gestern, zwei Tage nach dem Tod von Wagner, verstarb Körner nach kurzer Krankheit im Alter von 93 Jahren in Wien. Die Betroffenheit kam in vielen Stellungnahmen zum Ausdruck, von ÖFB-Boss Windtner („Mit ihm geht eine der größten ÖFB-Legenden“) bis hin zu Rapid-Präsident Bruckner („Fredi wird uns schmerzlich fehlen“). Alle würdigten die Verdienste Körners, der im Herzen vieler grün-weißer Fans weiterleben wird.