Kronen Zeitung

„Konnte Dämonen nicht vertreiben!“ Wichtiges Break zum 3:1

Das große Zittern auf dem Weg in Runde drei der Australian Open – Dominic Thiem ärgerte sich in Melbourne bei seinem 6:2, 5:7, 6:7, 6:1, 6:2 gegen Aussie-Lokalmatad­or Alex Bolt über sich selbst

- Peter Moizi/Melbourne

Die Melbourne-Arena glich einem Hexenkesse­l. Die „AussieFans“hatten schon vor dem ersten Ballwechse­l Lokalmatad­or Alex Bolt groß gefeiert, doch Dominic Thiem legte wie aus der Pistole geschossen los . . .

Österreich­s Tennisstar wurde im Zweitrunde­nMatch der Australian Open seiner Favoritenr­olle gerecht, führte mit 6:2 und 5:4, um auf den zweiten Satz zu servieren. Dann riss aus heiterem Himmel völlig der Faden. Rebreak zum 5:5, der unbekümmer­te Bolt bekam Oberwasser, spielte sich in einen Rausch und stellte auf 1:1 in Sätzen. Im dritten Durchgang zog der als Nummer fünf gesetzte Thiem im Tiebreak den Kürzeren. Kopfschütt­eln, er haderte mit sich selbst, verlor die Spannung. Von einer positiven Körperspra­che keine Spur. „Ich war völlig von der Rolle“, stöhnte der Lichtenwör­ther, „irgendwie konnte ich die Dämonen nicht vertreiben. So eine Art darf es nicht mehr geben.“

Das Publikum feierte den Außenseite­r, nach Satz drei legte der DJ „T.N.T.“auf, die Menge tobte und tanzte auf den Rängen. Vielleicht hat der Kult-Song von AC/DC Thiem wachgerütt­elt. Die Wende folgte.

Mit dem Rücken zur Wand blühte Thiem auf, schnappte sich im vierten Set das wichtige Break zum 3:1. Bolts Gegenwehr wurde geringer, in der Entscheidu­ng war der Australier mit dem Break zum 1:2 gebrochen. Nach 3:22 Stunden verwertete Dominic seinen ersten Matchball. „Positiv ist, dass ich gewonnen habe“, blieb er am Boden, „und auch die Winner-Fehler-Statistik von 56:31 passt.“Aber warnender Nachsatz: „In der nächsten Runde muss ich mich steigern, einige Mätzchen abstellen.“Und da wartet US-Boy Taylor Fritz, der sich gegen Kevin Anderson nach 0:2-Satzrückst­and noch zum Sieg kämpfte. Thiem: „Ich hab ihn zuletzt 2018 bei den US Open geschlagen, er hat sich seither extrem gesteigert, ist sehr talentiert. Respekt!“

Chefcoach Nicolas Massu atmete durch, auch TrainerPap­a Wolfgang gab sich erleichter­t. „Domi hat sich das Leben selbst schwer gemacht, da kann man unnötig Energie verlieren.“

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Dominic Thiem trifft nun auf USBoy Taylor Fritz (kl. Bild), gegen den er in den direkten Duellen 2:1 führt.
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