Kronen Zeitung

Regierung plant vier Milliarden Entlastung

Agenda Austria: Durch kalte Progressio­n finanziere­n wir uns die Reform selbst

- MS

Um die Steuerquot­e in Österreich, wie früher einmal angekündig­t, auf 40 Prozent zu senken, müsste die Regierung die Abgabenlas­t um 12 Mrd. € reduzieren, kritisiere­n die Experten der Agenda Austria die geplante Steuerrefo­rm als zu gering.

Obendrein zahlen wir uns die angekündig­te Senkung der Lohnsteuer quasi selbst. Denn die kalte Progressio­n (durch die Inflation erhöht sich die Steuerbela­stung) besteht weiter und macht pro Jahr rund eine halbe Milliarde Euro aus. Seit der letzten Reform 2016 hat das die Arbeitnehm­er in Summe tausende Euro gekostet, wie die Agenda Austria berechnet hat (siehe Grafik). Die Mehreinnah­men für den Fiskus liegen auch schon bei drei Milliarden Euro.

Die jetzt für 2021 fixierte

Entlastung auf der ersten Steuerstuf­e bringt jemandem, der 3000 Euro brutto im Monat verdient, 350 € im Jahr zusätzlich. Für eine wirklich große Steuerrefo­rm fehlte der finanziell­e Spielraum. Der wäre laut Franz Schellhorn von der Agenda da, wenn man Effizienzp­otenziale im Staat nutzen würde: Würden Löhne und Produktivi­tät im öffentlich­en Sektor sich so entwickeln wie bei den Privaten, könnte man jedes Jahr Milliarden einsparen.

Nur vier Länder in der EU belasten die Durchschni­ttseinkomm­en stärker als Österreich. Daher müssten wir diese stärker entlasten.

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