Bademantel-Affäre: Lange weggeschaut
Sexuelle Belästigung, Mobbing Polizeichef als Politikum „Weggeschaut“
Schwere Vorwürfe: BAK-Direktor Andreas Wieselthaler will in der Polizeikaserne nur einen Bademantel getragen haben, „weil ich mich nach dem Morgensport geduscht habe. . .“
Gleich elf Zeugen belasteten den obersten Korruptionsjäger der Republik schwer. Indes wird die Bademantel-Affäre rund um Vorwürfe der sexuellen Belästigung zum Politikum. NEOS-Abgeordnete Krisper will in einer parlamentarischen Anfrage vom Innenminister unter anderem wissen, „wie lange hier weggeschaut wurde“.
Das Dienst- bzw. Disziplinarrecht sieht für den Spitzenbeamten eine mögliche Geldbuße bis hin zur Entlassung vor. Die Vorwürfe gegen den Chef einer der wohl heikelsten Dienststellen
wiegen schwer. Sexuelle Belästigung von Frauen im Dienst bis hin zu Erniedrigungen bzw. Mobbing. Der BAK-Direktor erklärt seine Bademantelauftritte mit „Duschen in der Kaserne nach dem Morgensport“.
Innenminister Nehammer reagierte rasch, der Spitzenbeamte versieht bis zum Abschluss der Ermittlungen seinen Dienst in einer Sektion für Bauangelegenheit und Kriegsgräberfürsorge.
NEOS-Abgeordnete Stephanie Krisper, deren Handy das Korruptionsamt ja im Visier hatte, übt Kritik: „Erst der Fall im BVT, bei dem ein Abteilungsleiter nach 10 Jahren wegen Mobbing-Vorwürfen suspendiert wurde, und jetzt das.“
Ich frage mich und verlange Antworten, wie lange hier beim Leiter des BAK weggeschaut wurde. Es braucht eine ordentliche Fehlerkultur.
NEOS-Abgeordnete Stephanie Krisper übt heftige Kritik.