So gesehen ein Erfolg
So eine Regierungsklausur ist eine fröhliche Angelegenheit. Es wird viel gelacht, reichlich gegessen und auch das eine oder andere Gläschen getrunken. Es geht darum, Arbeitseifer zu zeigen – aber halt für die Zukunft. Während der Klausur zählen gute Stimmung und schöne Fotos. So gesehen war die türkis-grüne Veranstaltung in Krems ein voller Erfolg. Wer sich mehr erwartet hat, vor allem inhaltliche Ergebnisse und Neuigkeiten, wird enttäuscht sein.
Verkündet wurden zahlreiche Schlagworte wie „Einstieg in die Umsteuerung“, das allseits bekannte „Beste aus beiden Welten“oder – besonders beliebt – „Sparen im System“.
Was allerdings gelungen ist, und das dürfte der Hauptzweck der Klausur gewesen sein, ist, die Grünen aus dem Eck, in das sie die ÖVP gedrängt hatte, herauszuholen. Man habe genug Platz und genug Luft zum Atmen, betonte die Öko-Partei unablässig. In den vergangenen zwei Tagen fiel jedenfalls kein Wort über den UN-Migrationspakt, die Sicherungshaft, Asylzentren oder ein anderes für die Grünen schwieriges Thema. Da fällt das Atmen gleich viel leichter. Ob das allerdings so bleibt, wird sich erst zeigen.
Zum grünen Liebling bei den Türkisen hat sich Klubobfrau Sigrid Maurer gemausert. Gemeinsam mit ÖVP-Klubobmann August Wöginger zeigt sie vor, wie diese Koalition funktionieren kann: mit dem Akzeptieren der Unterschiedlichkeit und mit viel Humor. Möglicherweise bekommen die beiden bald eine eigene Unterhaltungsshow.