Letzte Chance?
Ja, der von US-Präsident Trump vorgestellte Nahostplan ist pro-israelischer als alle vorangegangenen Initiativen für einen Frieden zwischen dem jüdischen Staat und dessen palästinensischen Nachbarn. Ihn deshalb bereits in der Luft zu zerreißen, noch bevor er überhaupt in allen Details bekannt gemacht worden ist, wie Palästinenserchef Mahmud Abbas das getan hat, ist trotzdem ein großer Fehler. Vielleicht ein Fehler, der nicht mehr wiedergutzumachen sein wird.
Denn der Plan wird den Gegebenheiten „on the ground“gerecht. Den Gegebenheiten vor Ort also. In Israel und den Palästinensergebieten.
Diese Gegebenheiten lassen sich ganz kurz zusammenfassen: Israel ist so stark, wie es noch nie war, und die Palästinenser sind so schwach, wie sie noch nie waren. Und das ist durchaus auch ihre eigene Schuld. Denn Chancen zum Ausgleich unter weit besseren Bedingungen hat es genug gegeben. Und es waren nicht nur, aber fast immer die Palästinenser, die sie ausgeschlagen haben.
Arabische Angriffskriege, Intifada- und Raketenterror haben nicht unwesentlich dazu beigetragen, dass die israelische Gesellschaft sich politisch von sehr weit links zu sehr weit rechts stehend entwickelt hat. Auch die massive Zuwanderung aus den Ex-Sowjetrepubliken hat das ihre zu diesem Rechtsruck beigetragen. Diese Tendenz und damit die immer geringer werdende Bereitschaft zu Kompromissen wird anhalten.
Trump hat also vermutlich recht, wenn er von der „letzten Chance“für die Palästinenser spricht.