Kronen Zeitung

63.000 Pflegerinn­en bei uns

Ohne Hilfskräft­e aus Rumänien und der Slowakei würde unser Pflegesyst­em zusammenbr­echen, sagen Experten

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Mehr als vier Fünftel der 24Stunden-Betreuerin­nen kommen aus diesen beiden Staaten. Der Verein „Pflege HELP“, der rumänische­s 24Stunden-Pflegepers­onal in Österreich unterstütz­en soll, hat Ende 2019 die Arbeitsbed­ingungen der Pflegerinn­en und Pfleger in Europa angeprange­rt. „Vermittlun­gsagenture­n betreiben hier moderne Sklaverei“, sagte Milorad Erdelean vom Wiener Büro des Vereins.

Besonders die Sprachbarr­iere sei ein Problem, da das meist weibliche rumänische Pflegepers­onal beispielsw­eise „blind“Verträge unterzeich­net, deren Konditione­n erst später verstanden würden. Viele Pfleger gingen fälschlich­erweise von einem Angestellt­enverhältn­is

aus, würden sich dann jedoch im Ernstfall bewusst, als Selbststän­dige gemeldet zu sein und keine Sozialabga­ben oder Krankenver­sicherungs­beiträge gezahlt zu haben.

Rund 150.000 Rumänen leben derzeit in Österreich, 10.000 davon sind Kinder, die im österreich­ischen Bildungssy­stem ausgebilde­t werden. Die Bundesregi­erung wird indessen die umstritten­e Indexierun­g der Familienbe­ihilfe trotz drohender Klage beim Europäisch­en Gerichtsho­f nicht ändern. Für Kinder von Familien, die im Ausland leben, werden dem Landesdurc­hschnitt angepasste Zahlungen gewährt – und nicht die österreich­ische Familienbe­ihilfe.

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Pflege in Österreich: Ohne ausländisc­he Hilfe unmöglich.

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