Lieber Herr Polizeidirektor im Bademantel,
die Frage, die sich mir und dem Land nach der Lektüre des nebenstehenden Berichts aufdrängt, lautet:
Wie war es möglich, dass jemand wie Sie es zum Direktor des hochsensiblen Amtes für Korruptionsbekämpfung und Korruptionsprävention (BAK) bringen konnte.
Ein Mann, der daheim einen Bademantel hat. Wie so viele Männer.
Mit dem gravierenden Unterschied: Sie tragen Ihren Bademantel nicht dort, wo Bademäntel gemeinhin getragen werden. Zu Hause. Nach dem Bade. In der Früh. Vielleicht vor dem Fernseher.
Denn Sie sind anders. Sie schmuggeln Ihren Bademantel in Ihr Amt. Bewahren ihn dort auf. Wo genau, wird gegenwärtig hochnotpeinlich ermittelt.
Ihr Wissen um den stets griffbereiten Bademantel im Amt hat etwas Prickelndes. Zumal die Sekretärin draußen in Ihrem Vorzimmer keine Ahnung von Ihrem Bademantel hat.
Umso größer die Überraschung, der Coup, als Sie, der große Polizeidirektor, im Bademantel mit nix drunter, außer dem kleinen Polizeidirektor natürlich, die Sekretärin vor vollendete Tatsachen stellen.
Hingefläzt auf ihrem Schreibtisch – sie wird davon noch ihren Enkelkindern erzählen –, sollen Sie angeblich „Liebling, lass mich dein Badewasser schlürfen“geflüstert haben, was bislang allerdings nicht bestätigt wurde.
Möglich ist es.