Kronen Zeitung

„Göttlicher Staatsbank­rott“

Staatsverw­eigerer beruft sich bei Hochverrat­sprozess in OÖ auf die Bibel

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Steyr sei „ein Teil Israels“, tönte der 55-jährige Angeklagte beim Hochverrat­sprozess in Steyr (OÖ) mit großer Geste. Er soll Ex-Innenminis­ter Herbert Kickl und Polizeidie­nststellen in „Haftbefehl­en“aufgeforde­rt haben, österreich­ische Politiker vom Bundespräs­identen abwärts festzunehm­en . . .

„Die Angeklagte­n wollten den Umsturz, vor allem die Gerichtsba­rkeit selbst in die Hand nehmen“, führte der Staatsanwa­lt aus. Die beiden führenden Mitglieder des „Internatio­nal Common Law Court of

Justice Vienna“(ICCJV) wollten, so die Anklage der Staatsanwa­ltschaft Graz, Politiker festnehmen lassen, um eine „Übergangsr­egierung“zu bilden.

Der Verteidige­r des 55jährigen vorbestraf­ten Ex

Berufsschu­llehrers und nunmehrige­n Lehrlings hingegen spielt die Anklage herunter, bezeichnet die Staatsanwa­ltschaft Graz als „Geisterjäg­er“: 183-mal werden in der Anklage die Wörter „Versuch“oder „versucht“verwendet. Die Anwältin des Zweitangek­lagten (56) bemüht das Recht auf freie Meinungsäu­ßerung.

Die Männer scheinen von ihrer Mission noch immer beseelt, auch wenn sie ihre Rolle im ICCJV heruntersp­ielen. Der Erstangekl­agte bemüht dafür die Bibel: „Als Christ sage ich, wir leben in der Endzeit. Der Staatsbank­rott ist von Gott vorgegeben.“

Er wird von seinem Freund und Mitangekla­gten belastet, der über die Bundesverf­assung abstimmen lassen wollte. Heute, Mittwoch, könnte es bereits ein Urteil geben.

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