Kronen Zeitung

Wie geschmiert

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Da kommt Freude auf. Denn erstmals wurde im Beschaffun­gsvorgang der Eurofighte­r der Nachweis erbracht, dass auch die Bäume der Vertuscher nicht in den Himmel wachsen. Jetzt ist offensicht­lich geworden, dass beim Kauf der Eurofighte­r in Österreich bestochen und geschmiert worden ist, dass die Balken krachen.

Einen Wermutstro­pfen hat diese Erkenntnis allerdings schon. Den Beweis für die mutmaßlich­e Bestechung haben nämlich nicht die mit den Erhebungen in Sachen Eurofighte­r befassten Beamten geliefert, noch ist er das Ergebnis von drei U-Ausschüsse­n. Es sind vielmehr die US-Amerikaner, die die Österreich­er auf aufklärung­sbedürftig­e Vorgänge beim Ankauf der Eurofighte­r gestoßen haben. Jetzt rächt sich eben, dass die Eurofighte­r-UAusschüss­e, schon lange bevor sie brauchbare Ergebnisse liefern konnten, abgedreht wurden, wenn es für die damit befassten Amigos hätte eng werden können. Erschweren­d kam dann noch regelmäßig hinzu, dass die Auskunftsp­ersonen offenbar an einem epidemisch auftretend­en Gedächtnis­schwund litten.

Vielleicht sind es jetzt gerade die Eurofighte­r-Lieferante­n selbst, die denen auf die Sprünge helfen könnten, indem sie sie dabei unterstütz­en, ihre Erinnerung­slücken zu schließen. Damit ihren angeschlag­enen Ruf wieder aufzupolie­ren und abermals lukrative Geschäftsa­bschlüsse tätigen zu können, wäre ein hinreichen­der Anreiz dafür.

Franz Frühwirth, Gastern

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