Faszinierende Werke vieler Nadeln
Vom einfachen gestalterischen Experiment zu neuen Techniken: Der Reiz der Radierung hat bei Künstlern und Künstlerinnen bis heute angehalten. Die Albertina schaut mit der Ausstellung in die Frühzeit, aber nicht nur auf Größen wie Dürer, sondern auch auf echte Pioniere wie Daniel Hopfer.
Die Kunstgeschichte ist sich einig: Der einst in Augsburg tätige Hopfer gilt als Erfinder der Ätzradierung. Das Faszinierende an der Technik der Radierung überhaupt ist, dass bei der Arbeit mit der Radiernadel auf der Metallfläche „verkehrt“gedacht werden muss. Wer dies einmal versuchte, der bleibt fasziniert.
Im späten 15. Jahrhundert begann das Aufblühen der Radierung, die aus der Waffen- und Goldschmiedekunst entstand. Im Brennpunkt der Ausstellung der Albertina, eine Kooperation mit dem Metropolitan Museum in New York, steht die frühe Zeit der Radierung. Sie zeigt aber auch die rasante Entwicklung einer Technik innerhalb einiger Jahrzehnte, die schöpferische Kraft, die Fantasie der Künstler und den Einfluss auf Buch und Kunst.
Rund 70 Jahre Frühzeit der Radierung werden abgedeckt mit Arbeiten von berühmten, aber auch weniger bekannten Künstler aus Deutschland, Flandern, Italien und Frankreich. Albrecht Dürer steht dabei nahe am Anfang, am Ende (das keines ist) steht Pieter Bruegel der Ältere. In diesem zeitlichen Rahmen entstanden die Werke von Albrecht Altdorfer, Angiolo Falconetto, Parmigianino, Jan Cornelisz Vermeyen, Lucas van Leyden und anderen. Spannend sind auch Entwicklungen, die Inhalte und vielen Stile.
Daniel Hopfer: „Tod und Teufel überraschen zwei Frauen“, nach 1500.
Juste de Juste: eine der berühmten Menschenpyramiden, 1540/50.