Kronen Zeitung

Ausgrenzun­g der FPÖ

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Die ORF-Fernsehmod­eratorin Claudia Reiterer führte am vergangene­n Sonntag in souveräner Weise durch die Sendung „Im Zentrum“mit dem sensiblen Thema: „Ist die Unabhängig­keit der Justiz in Gefahr?“

Ausschlagg­ebend für die Sendung dürfte wohl in erster Linie der kolportier­te Angriff des Bundeskanz­lers Sebastian Kurz auf die Wirtschaft­s- und Korruption­sstaatsanw­altschaft (WKStA) im Zuge eines „Hintergrun­dgesprächs“mit Journalist­en sein.

Die ÖVP-Bundesmini­sterin für EU und Verfassung, Karoline Edtstadler, stellte fest, dass berechtigt­e Kritik erlaubt sein muss, jedoch müsse die WKStA wieder aus den

Schlagzeil­en kommen, und es müsse auch das Vertrauen der WKStA wiederherg­estellt werden.

Die frühere SPÖ-Justizmini­sterin Maria Berger führte ins Treffen, dass die WKStA unbeliebt sei, weil sie auch den Mächtigen auf die Zehen steigt.

Für die Grünen ging der Abgeordnet­e zum Nationalra­t namens Georg Bürstmayr, und für die Neos ging die Parteivors­itzende Beate MeinlReisi­nger ins Rennen. Die Staatsanwä­lte wurden von Bernd Ziska und die Richtersch­aft von Sabine Matejka vertreten.

Es ist schon befremdend, dass alle Parteien mit Ausnahme der FPÖ eingeladen waren. Eingeladen werden die Freiheitli­chen offenbar nur dann, wenn sie von allen attackiert werden können, aber nicht, wenn es um Sachthemen geht, kritisiert der freiheitli­che Medienspre­cher Christian Hafenecker zu Recht.

Es drängt sich der Verdacht auf, dass der ORF auch nicht ansatzweis­e den Versuch unternimmt, die Ausgrenzun­g der FPÖ zu kaschieren. Darüber sollten die Sendungsve­rantwortli­chen im ORF einmal nachdenken.

Peter Puster, Feldkirche­n bei Graz

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