Kronen Zeitung

Streit um Zuschüsse für Kindererho­lung

Kasse will nur noch bei ärztlicher Betreuung zahlen, dafür aber mehr

- Sandra Schieder

Obwohl der ÖGK laut Prognosen ein Minus von 1,7 Milliarden Euro bis 2024 ins Haus steht, wurde versproche­n, dass es zu keinen Verschlech­terungen für Versichert­e kommen wird, kritisiert die SPÖ. Denn: Freiwillig­e Zuschüsse für manche Sommererho­lungscamps für Kinder dürften bald Geschichte sein. Dafür gibt es aber mehr Geld, sobald eine ärztliche Betreuung geboten ist.

Sieben Euro pro Tag – so hoch war bislang der freiwillig­e Zuschuss der Niederöste­rreichisch­en Gebietskra­nkenkasse für jene Eltern, die ihr Kind auf ein zweiwöchig­es Sommererho­lungscamp geschickt haben – insgesamt hatten sie Anspruch auf 98 Euro. Das betrifft vor allem Kinder, die Erkrankung­en, etwa an Atemwegen, kurieren müssen. Anlass für den

Zuschuss konnten aber offenbar auch weniger schwerwieg­ende Gründe sein. Die Gesamtkost­en für diese Camps belaufen sich auf 500 bis 900 Euro.

Laut einem der „Krone“vorliegend­en Mail der Österreich­ischen Gesundheit­skasse sind diese Zuschüsse nun aber bald Geschichte. Künftig sollen solche nur noch jenen Camps „unter ärztlicher Leitung oder Beratung mit zusätzlich teilnehmen­dem Gesundheit­spersonal und mit einem auf die Krankheit abgestimmt­en Programm gewährt“werden, heißt es.

Das regt die SPÖ auf: „Mit dieser Leistungsk­ürzung kommt der nächste Schlag ins Gesicht der Versichert­en“, sagt der Abgeordnet­e Andreas Kollross. Es sei ein Skandal, dass bei Kindern gekürzt werden soll. Kollross, der auch Vorsitzend­er der Kinderfreu­nde in NÖ ist (die derartige Sommererho­lungscamps organisier­en), fordert die ÖGK auf, die geplanten Leistungsk­ürzungen zu stoppen.

ÖGK-Generaldir­ektor Bernhard Wurzer erklärt der „Krone“, dass es freiwillig­e Zuschüsse nur noch für Camps mit medizinisc­hem Personal geben wird – für diese allerdings statt sieben künftig 24 Euro pro Tag: „Ich bin entsetzt, dass jemals mit Beiträgen von Versichert­en Camps ohne medizinisc­hes Personal finanziert wurden! Wenn Herr Kollross seine Camps weiterhin finanziert haben möchte, muss er nur die medizinisc­hen Voraussetz­ungen erfüllen.“

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