Kronen Zeitung

Keine Schanze

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Eines muss man HeinzChris­tian Strache lassen: Mit seiner One-Man-Show generiert er derzeit mehr Aufmerksam­keit als so manche Opposition­spartei. Sein Skiunfall im Osttiroler Defereggen­tal, der demonstrat­ive Besuch der Fernsehauf­zeichnung zum „Villacher Fasching“, die Vorankündi­gung seines Polit-Comebacks: Wahlkämpfe­n kann er.

Es sei sein größter Fehler gewesen, als FPÖ-Obmann zurückzutr­eten, erklärte er seinem Hausblatt großspurig, Ibiza scheint er schon vergessen zu haben. Und obwohl noch immer Ermittlung­en der Staatsanwa­ltschaft wegen Untreue gegen ihn laufen, wächst sein Selbstbewu­sstsein zunehmend. Er werde bei den kommenden Wien-Wahlen die FPÖ überholen, polterte Strache. Und: Wer, wenn nicht er, könne den Wiener Bürgermeis­ter Michael Ludwig herausford­ern?

Damit überschätz­t er sich ungefähr so wie bei seinem Sprung über eine 20Meter-Schanze, was sehr weit klingt, aber so ziemlich die kleinste Schanze beim Skispringe­n ist. Es endete mit Kreuzbandr­iss und Meniskusve­rletzung – im Rollstuhl. Die OP sei erfolgreic­h verlaufen, beruhigt der ehemalige Vizekanzle­r seine Fans vor der Aschermitt­wochs-Rede in der Wiener Prateralm.

Was Wien betrifft, könnte Strache das rechte Lager gemeinsam mit der FPÖ auf 20 Prozent bringen. Den roten Bürgermeis­ter würde er damit aber nicht herausford­ern. Michael Ludwig könnte sich vielmehr ins Fäustchen lachen. TürkisGrün-Pink ginge sich nicht mehr aus. Ihn stürzen? Keine Schanze!

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