Startschuss für Tabakerhitzer
Behörden geben „grünes Licht“für Milliardenprojekt IQOS in den Trafiken
In
allen Nachbarländern waren sie schon erlaubt, nur Österreich war ein gallisches Dorf beim Thema Tabak. „Tabakerhitzer“sind die neue Formel für alle, die nicht mehr zur angestammten Zigarette greifen wollen, sondern mit geringeren Schadstoffen genießen möchten. Seit 2008 hat Weltmarktführer Philip Morris sechs Milliarden Dollar in diese „bessere Alternative zum Rauchen“investiert. Ab 1. April startet das Tabakerhitzungsgerät IQOS in ausgesuchten heimischen Trafiken.
Was ist genau IQOS? Alexander Schönegger, General Manager von Philip Morris Austria: „Das ist ein kleines elektronisches Gerät, das Tabak bei 350 Grad erhitzt statt ihn zu verbrennen. Es gibt dabei weder Feuer noch Glut oder Asche und auch keinen Zigarettengeruch.“
Unterschiedliche Studien in den USA und auch in Europa haben übereinstimmend festgestellt, dass dabei die Schadstoffbelastung deutlich geringer als bei Zigaretten ist. Das Deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung spricht von „80 bis 90 Prozent weniger krebserregenden Stoffen und organischen Verbindungen“.
Für die Trafikanten wird dadurch der 1. April zu einem wichtigen Start in eine neue Produktzukunft. Josef Prirschl, Chef des Bundesgremiums der Trafikanten in der Kammer: „Endlich können wir damit starten, das war höchste Zeit. Die Nachfrage ist gegeben. Tausende Verbraucher haben die Tabakerhitzer zuletzt im Ausland gekauft. Jetzt können sie alles auch zu Hause erwerben.“
Steuerlich sind die Tabakerhitzer (wegen der geringeren Schadstoffe) günstiger dran, die Verkaufspreise stehen noch nicht fest: Es muss ein Erhitzer gekauft werden, in den dann die einzelnen Stücke gesteckt werden. Für die Trafikanten sollte die Spanne stimmen. Bundesgremialobmann Josef Prirschl: „Die Konsumenten sollen selbst entscheiden, wie sie den Tabakgenuss haben wollen.“
Der Philip-Morris-Konzernchef wiederum spricht in seiner Unternehmensstrategie schon von einer „rauchfreien Zukunft“. Das könnte rasch Realität werden: Weltweit gibt es bereits 13,6 Millionen IQOS-Nutzer, diese Zahl nimmt rasant zu. In Ländern wie Japan beispielsweise entfällt auf IQOS inzwischen ein Marktanteil von über 17 Prozent, was selbst Experten überrascht hat.