Wo tiefe Tarife nicht schaden
Große Preisunterschiede bis über 300%. Günstige Angebote können ausreichen, wenn man nur die relevanten Risiken deckt.
Jeder sollte eine haben, doch welche Haushaltsversicherung es genausein muss, ist sehr individuell. Nicht nur deshalb, aber auch aus diesem Grund unterscheiden sich die Tarife enorm. Für eine 50-m2Wohnung (Beispiel Wien) zahlt man dann im günstigsten Fall 46 € oder aber 156 € im Jahr (Differenz 239%). Will man neben der immer inkludierten leichten auch noch eigene grobe Fahrlässigkeit (z. B. gekipptes Fenster während Urlaub) versichern, steigt der Preis gleich auf mindestens 54 €, und hat man eine Hunde-Haftpflicht dabei, dann sind zumindest 71 € fällig (Tabelle links).
Günstig muss daher nicht schlecht sein, wenn man aus den Standardpaketen der Anbieter manche Leistungen gar nicht braucht und daher rausstreichen kann. Sparen lässt sich etwa, wenn man Glasbruch herausnimmt, weil es ohnehin nur ganz normale Fenster in der Wohnung gibt.
Generell günstiger werden Prämien durch höhere Selbstbehalte (üblich sind 100–300 €), sodass man seltene kleine Schäden dann eben selbst bezahlt. Weiters gibt es für längere Vertragslaufzeiten hohe Rabatte, rät Reinhold Baudisch vom Vergleichsanbieter durchblicker.at (bei drei Jahren oft 10%, 5 Jahre 20%, 10 Jahre bis 40%). Selbst diese Polizzen sind ab dem 3. Jahr kündbar, es kann dadurch allerdings zu einer Rückforderung eines Teils des Nachlasses kommen. Es dürfte sich dennoch lohnen, seine alte Polizze alle paar Jahre zu prüfen, weil neu abgeschlossene Verträge oft bessere Leistungen inkludieren (z. B. höhere Deckungssumme, Ersatz der vollen Wiederbeschaffungskosten statt nur des Zeitwertes), aber kaum oder gar nicht mehr kosten.
Ansonsten unterscheiden sich die Versicherungen in vielen Details. Ein Anhaltspunkt ist die Tabelle rechts. So ist zum Beispiel die VAV besonders günstig, dafür ist der Selbstbehalt hoch und die Versicherungssumme gering. Weitere wichtige Auswahlkriterien sind: Höhe (üblich 1 bis 3 Mio. €) und Geltungsbereich (nur Europa plus Mittelmeer oder weltweit) der Haftpflicht. Sind auswärts wohnende studierende Kinder weiter inkludiert oder nicht? Entspricht die Versicherungssumme noch dem aktuellen Wert von Wohnung und Inventar?