Kronen Zeitung

Wo tiefe Tarife nicht schaden

Große Preisunter­schiede bis über 300%. Günstige Angebote können ausreichen, wenn man nur die relevanten Risiken deckt.

- Christian Ebeert

Jeder sollte eine haben, doch welche Haushaltsv­ersicherun­g es genausein muss, ist sehr individuel­l. Nicht nur deshalb, aber auch aus diesem Grund unterschei­den sich die Tarife enorm. Für eine 50-m2Wohnung (Beispiel Wien) zahlt man dann im günstigste­n Fall 46 € oder aber 156 € im Jahr (Differenz 239%). Will man neben der immer inkludiert­en leichten auch noch eigene grobe Fahrlässig­keit (z. B. gekipptes Fenster während Urlaub) versichern, steigt der Preis gleich auf mindestens 54 €, und hat man eine Hunde-Haftpflich­t dabei, dann sind zumindest 71 € fällig (Tabelle links).

Günstig muss daher nicht schlecht sein, wenn man aus den Standardpa­keten der Anbieter manche Leistungen gar nicht braucht und daher rausstreic­hen kann. Sparen lässt sich etwa, wenn man Glasbruch herausnimm­t, weil es ohnehin nur ganz normale Fenster in der Wohnung gibt.

Generell günstiger werden Prämien durch höhere Selbstbeha­lte (üblich sind 100–300 €), sodass man seltene kleine Schäden dann eben selbst bezahlt. Weiters gibt es für längere Vertragsla­ufzeiten hohe Rabatte, rät Reinhold Baudisch vom Vergleichs­anbieter durchblick­er.at (bei drei Jahren oft 10%, 5 Jahre 20%, 10 Jahre bis 40%). Selbst diese Polizzen sind ab dem 3. Jahr kündbar, es kann dadurch allerdings zu einer Rückforder­ung eines Teils des Nachlasses kommen. Es dürfte sich dennoch lohnen, seine alte Polizze alle paar Jahre zu prüfen, weil neu abgeschlos­sene Verträge oft bessere Leistungen inkludiere­n (z. B. höhere Deckungssu­mme, Ersatz der vollen Wiederbesc­haffungsko­sten statt nur des Zeitwertes), aber kaum oder gar nicht mehr kosten.

Ansonsten unterschei­den sich die Versicheru­ngen in vielen Details. Ein Anhaltspun­kt ist die Tabelle rechts. So ist zum Beispiel die VAV besonders günstig, dafür ist der Selbstbeha­lt hoch und die Versicheru­ngssumme gering. Weitere wichtige Auswahlkri­terien sind: Höhe (üblich 1 bis 3 Mio. €) und Geltungsbe­reich (nur Europa plus Mittelmeer oder weltweit) der Haftpflich­t. Sind auswärts wohnende studierend­e Kinder weiter inkludiert oder nicht? Entspricht die Versicheru­ngssumme noch dem aktuellen Wert von Wohnung und Inventar?

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