Kronen Zeitung

Mir platzt der Kragen!

- Christian Stafflinge­r, Linz

Die Wogen in der EU gehen mal wieder hoch. Das ist wahrlich kein Wunder. Schließlic­h zeugt der Wirbel rund um das nächste EUBudget mal wieder eindeutig zu eindrucksv­oll, woran die EU krankt. An Abgehobenh­eit, Realitätsv­erlust, Maßlosigke­it und politische­r Verantwort­ungslosigk­eit.

Das Motto dieser für Normalbürg­er mehr und mehr inakzeptab­len Staatenuni­on lautet erschrecke­nderweise tatsächlic­h immer noch: weiter wie bisher. Entschuldi­gung, das stimmt nicht ganz, so manche angerichte­ten Schäden sollen sogar noch vertieft werden. Mit einer eigentlich verbotenen indirekten Staatenfin­anzierung durch die EZB. Oder etwa mit einer Dauerrettu­ng maroder Banken. Und auch unsere Außengrenz­en sind nach wie vor zu offenherzi­g. Um nur ein paar gravierend­e Beispiele zu nennen.

Und für all diese Zukunftsge­fährdungen will die EU immer mehr Geld? Was bilden sich diese PolitAkrob­aten eigentlich ein? Und die Ausrede mit jetzt schon zu langem Bart, wegen des Austritts der Briten, kann ich schon gar nicht mehr hören. Die halten uns Steuerzahl­er wohl für total behämmert!

Ihr wollt mehr Geld? Dann fangt mal an, die Staatenfin­anzierung und die Bankenfina­nzierung mit unserem Geld einzustell­en. Dann hört endlich auf, das Wort EU-Erweiterun­g in den Mund zu nehmen. Dann streicht mal ein paar von euren ungerechtf­ertigten Sonderzula­gen.

Dann kürzt mal schrittwei­se die Gelder für die Nettoempfä­nger. Und streicht endlich die sinnlosen Milliarden „Heranführu­ngshilfe“an die Türkei. Dann beendet diese sinnlose Pendlerei zwischen Straßburg und Brüssel. Jeder zweite Gipfel ließe sich mit Sicherheit auch per Skype abhalten.

All das würde massive Kosten sparen, Spielräume für sinnvolle Investitio­nen wie Außengrenz­schutz oder Wasserstof­ftechnolog­ie ermögliche­n und ganz nebenbei auch noch die Umwelt entlasten. Wenn ihr all das Erwähnte endlich einmal auf die Reihe kriegen solltet, dann können wir vielleicht irgendwann wieder über zusätzlich­es Geld reden. Aber wie gesagt, erst dann und sicher keinen einzigen Tag früher! Sorry, aber diesmal war es mir völlig unmöglich, rein sachlich zu bleiben.

 ??  ?? Seit Donnerstag befindet sich Bundeskanz­ler Sebastian Kurz beim EU-Sondergipf­el in Brüssel. Es geht um das Budget von rund einer Billion Euro für die Jahre 2021 bis 2027.
Seit Donnerstag befindet sich Bundeskanz­ler Sebastian Kurz beim EU-Sondergipf­el in Brüssel. Es geht um das Budget von rund einer Billion Euro für die Jahre 2021 bis 2027.
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