Coronavirus fordert erste Opfer in Italien
Frau (75) aus Lombardei und Mann (78) aus Padua sind tot
In Italien gab es nun den ersten CoronavirusToten in Europa: Adriano Trevisan starb in Padua in der norditalienischen Region Venetien. Der 78-jährige ehemalige Bauunternehmer war kurz zuvor positiv auf das Virus getestet worden. Der Mann sei wegen einer anderen Krankheit vor etwa elf Tagen in einem Spital behandelt worden. Er könnte sich in einer Bar, in der er regelmäßig Karten gespielt hatte, infiziert haben, melden Agenturen. Die Bar wurde indes geschlossen. In der Region hatten die Gesundheitsbehörden zuvor zwei Krankheitsfälle gemeldet.
Weitaus dramatischer ist die Lage in der an Venetien grenzenden Lombardei. Hier hat sich die Zahl nachgewiesener Infektionen vervielfacht. Auch fünf Angestellte des Spitals der Kleinstadt Codogno sind betroffen, die sich ansteckten, als das Virus noch nicht als Ursache einer Erkrankung entdeckt war.
Hier ist ebenfalls eine Frau gestorben. Die 75-Jährige wurde tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Sie soll sich in der Notaufnahme des Krankenhauses von Codogno infiziert haben. Hier soll sich auch jener 38-jährige Mann angesteckt haben, der am Donnerstag als erster Infektionsfall in Norditalien gemeldet wurde. Er war schon seit Mittwoch in der Klinik, doch weil es zunächst keine ersichtlichen Verbindungen zu China gab, wurde er anfangs nicht auf Sars-CoV-2 getestet. Das geschah erst, als sich sein Zustand verschlechterte und seine Frau erklärte, ihr Mann habe sich kürzlich mit einem aus China zurückgekehrten Freund getroffen. Mittlerweile liegt ihr Mann auf der Intensivstation. Nun wird untersucht, wer mit den Infizierten Kontakt hatte. Nun müssen Hunderte Personen in Quarantäne.
Damit spitzt sich die Lage in Norditalien mit mehr als 50 Infektionen zu. Die Angst vor einer Ausbreitung des Virus ist groß. Die Behörden ordneten in mindestens zehn Städten die sofortige Schließung von Schulen, Behörden und sonstigen öffentlichen Gebäuden an. Auch Lebensmittelgeschäfte, Bars, Diskos und Sportzentren bleiben mindestens eine Woche lang geschlossen, teilte Gesundheitsminister Roberto Speranza mit.