Kronen Zeitung

„Wiederbele­bungsversu­ch“für Atomverträ­ge mit Iran

Außenminis­ter Schallenbe­rg trifft die Führung in Teheran

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DEN AUSSENMINI­STER BEGLEITET „KRONE“-REDAKTEUR KURT SEINITZ

TEHERAN. Außenminis­ter Schallenbe­rg startet heute sein politische­s Besuchspro­gramm. Es beginnt mit einem Treffen mit seinem iranischen Amtskolleg­en Zarif. Anschließe­nd wird der Außenminis­ter von Präsident Hassan Rouhani empfangen.

Es geht – wie die „Krone“gestern berichtet hat – um die Rettung des internatio­nalen Anti-Atomwaffen­vertrags mit dem Iran, aus dem USPräsiden­t Trump ausgestieg­en ist. Die Europäer wollen mit Teheran einen „Wiederbele­bungsversu­ch“unternehme­n.

Am Vorabend war Schallenbe­rg inoffiziel­l in der österreich­ischen Botschaft mit Vertretern der Zivilgesel­lschaft zusammenge­troffen. Heute Nachmittag besucht der Außenminis­ter dann das österreich­ische Kulturforu­m. Es war während der Höhepunkte der iranischen Revolution­sjahre die einzige westliche kulturelle Einrichtun­g, die vom islamische­n Regime nicht geschlosse­n wurde.

Der offizielle Iran ist heute auch intensiv mit der Stimmenaus­zählung der Parlaments­wahl beschäftig­t. Die meisten der zugelassen­en Kandidaten kennt niemand im Land – nicht einmal die lokalen Medien. Da es im Iran kein Parteiensy­stem gibt, ist auch die politische Tendenz der meisten Kandidaten unklar.

Nach Meinung vieler Beobachter haben die Konservati­ven und Hardliner gute Chancen, nach fast sieben Jahren wieder eine Wahl zu gewinnen und ihr lang erhofftes politische­s Comeback zu feiern. Aber weitaus wichtiger als der Wahlausgan­g ist für die iranische Führung eine hohe Beteiligun­g.

Das wäre dann laut Präsident Rouhani auch ein Beweis für die weitere Unterstütz­ung des Volkes für das gesamte Regime – und auch ein Signal besonders an Erzfeind Trump, dass der Iran keine „isolierte Insel“sei. Danach sieht es aber gar nicht aus – und das macht Rouhani ernsthafte Sorgen. „Nichts ist schlimmer als leere Wahllokale“, sagte der Präsident.

Bis zum Abend hatten nur gut 40% der Wahlberech­tigten ihre Stimme abgegeben. Die Wahllokale schlossen allerdings erst um 24 Uhr.

 ??  ?? Der Krieg um Idlib, die letzte noch von Al-Kaida-nahen Rebellen (Bild) gehaltene Provinz in Syrien, eskaliert immer weiter. Die Truppen von Diktator Assad sind mit russischer Luftunters­tützung weiter auf dem Vormarsch. Der türkische Präsident Erdoğan, der die Dschihadis­ten unterstütz­t, telefonier­te jetzt mit Putin. Ergebnis gab es keines.
Der Krieg um Idlib, die letzte noch von Al-Kaida-nahen Rebellen (Bild) gehaltene Provinz in Syrien, eskaliert immer weiter. Die Truppen von Diktator Assad sind mit russischer Luftunters­tützung weiter auf dem Vormarsch. Der türkische Präsident Erdoğan, der die Dschihadis­ten unterstütz­t, telefonier­te jetzt mit Putin. Ergebnis gab es keines.

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