Welt trauert um „Lego-Gott“
Er ist der Erfinder der legendären Figuren Jens Nygaard Knudsen gestorben
BILLUND. Mit seiner Erfindung sind weltweit Millionen von Kindern aufgewachsen. Jens Nygaard Knudsen hatte die Idee für die legendären Lego-„Maxerln“. Seine kleinen Plastikfiguren mit dem gelben Kopf wurden für Lego zur Ikone. Nun ist der Däne tot. Wie erst jetzt bekannt wurde, starb er vergangenen Mittwoch im Alter von 78 Jahren.
Hätte die Legowelt eine Religion, dann wäre Jens Nygaard Knudsen ihr Gott. Immerhin war er es, der die kleinen Figuren geformt und der damals noch etwas sterilen Legowelt Leben eingehaucht hat. Die Schöpfung begann 1968, als sich der Däne auf eine Stellenanzeige in der Zeitung beim Familienkonzern aus dem dänischen Dorf Billund bewarb. Seine erste Aufgabe war es, aus den bunten Plastiksteinen winzige Modellautos zu bauen – in der Hoffnung, dass einige von ihnen seinen Chefs gefallen und als Bausätze in den Handel kommen. Das geschah auch, etwa 1973 mit dem legendären Polizeiauto aus 19 Teilen.
Später fokussierte sich Knudsen auf seine Pläne für neuartige FiguLegende ren. Der nach brauchte es rund 50 Anläufe, bis Knudsen zufrieden war – und Lego das Design 1978 zum Patent anmeldete. Vier Zentimeter groß, mit beweglichen Armen und Beinen sowie dem „ethnisch neutralen“gelben Gesicht, das es jahrzehntelang nur mit einem Ausdruck gab: einem seligen, sympathischen Lächeln.
Im Jahr 2000 ging Knudsen in Pension, doch vom Bauen kam er nie los. Zuhause baute er bis zuletzt viel, teils als freier Mitarbeiter, aber meist ganz privat. „Nie hätte ich gedacht, dass die Figur so oft produziert werden würde“, sagte Knudsen schon 2003. So könnte auch die Traueranzeige für Knudsen nicht passender sein. Sie ziert ein Haufen Bausteine: „Er hinseine terlässt ihn liebende Frau, drei Kinder, zwei Enkelkinder – sowie acht Milliarden kleine Plastikmännchen, zum Leben erweckt durch kindliche Fantasie!“