Kronen Zeitung

Die Stimmlosen

- Franziska.trost@kronenzeit­ung.at

Wie Joaquin Phoenix seinen wohlverdie­nten Oscar feierte, wurde nun durch ein Video bekannt, das im Nu viral ging: Am Tag nach der Verleihung rettete der Tierschütz­er eine Kuh und ihr Kalb aus einem Schlachtha­us, um ihnen ein friedliche­s Leben ohne Leid zu ermögliche­n.

Es wirkt wie der gütige Gegenpol zu den Bildern der schrecklic­hen Tiertransp­orte, die uns diese Woche erreichten. Von diesen gequälten Kälbern, die nur Grauen in ihrem viel zu kurzen Leben erfahren. Und auch Phoenix´ berührende Oscar-Ansprache klingt im Antlitz dieses menschenge­machten Tierleids dringlich nach. Er nutzte sie, um vor einem Weltpublik­um die Stimme für die „Stimmlosen“zu erheben. „Wir haben uns weit von der Natur entfernt. Viele von uns haben ein egozentris­ches Weltbild und glauben, sie seien das Zentrum des Universums“, mahnte er. Und brachte den Irrsinn der „Tierindust­rie“in einfachen Worten auf den Punkt: „Wir glauben, wir seien dazu berechtigt, eine Kuh künstlich zu besamen. Wir stehlen ihr Baby, sobald sie es auf die Welt bringt. Auch wenn die Schreie ihrer Verzweiflu­ng unmissvers­tändlich sind. Und dann nehmen wir ihre Milch, die für ihr Kalb gedacht ist, und geben sie in unseren Kaffee.“

Er endete seinen emotionale Aufruf mit einer Liedzeile seines verstorben Bruders River Phoenix: „Eile mit Liebe zur Rettung – und der Frieden wird folgen.“Am nächsten Tag ließ er diesen Worten Taten folgen. Und es wird wirklich Zeit, dass auch die Politik den „Stimmlosen“zur Rettung entgegen eilt . . .

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