Gemeinsam gegen Hass
Die Gewalttat in Hanau mit elf Toten schockiert nicht nur unsere Nachbarn in der Bundesrepublik, sondern darüber hinaus ganz Europa. Es ist eine unvorstellbar brutale Gewalttat, die durch einen Täter ausgeführt wurde, der rassistischen Verschwörungstheorien Glauben schenkte und daraus sein Tatmotiv ableitete.
Leider lassen sich solche grausamen Verbrechen weder gänzlich verhindern noch vorzeitig erkennen. Die Täter stauen ihre Wut gegen andersaussehende Mitmenschen, gegen alles Fremdwirkende so lange in sich auf, bis es zur inneren
Eruption kommt und mit unglaublicher Brutalität aus ihnen herausbricht. Der Schlusspunkt ist dann oftmals eine furchtbare Gewalttat, die unsägliches Leid und tiefe Trauer mit sich bringt.
Tiefe gemeinsame Betroffenheit und das Bekenntnis, nun alles zu tun, um dem rechtsextremen Gedankengut und der Fremdenfeindlichkeit entgegenzutreten, ist beinahe schon Routinebekenntnis. Nun müssen Taten folgen. Nicht alleine die Politik trägt Verantwortung, Fremdenhass, Ausländerhetze und rechtsextremem Gedankengut entgegenzutreten und dieses
Gedankengut aus dem täglichen Sprachgebrauch zu verbannen. Jeder Bürger ist aufgerufen, Hetzparolen politischer Parteien und abwertenden Aussagen ihrer Funktionäre zu widersprechen und nicht auch noch durch Zustimmung in der Wahlzelle zu stärken. Wir alle und ganz besonders die gewählten Volksvertreter müssen uns bewusst machen, dass Gedanken zu Worten und diese wiederum zu Taten werden. Sowohl im positiven als auch leider im negativen Sinn. Gewalt in der Sprache, Ausgrenzung und Abwertung andersaussehender oder andersdenkender Mitmenschen darf nicht länger gleichgültig toleriert werden.
Franz Peer, Linz