Absturz-Drama um sechsjähriges Kind
Tschechischer Bub rutschte in Dunkelheit bei Abstieg von der Drachenwand aus
Ein grauenhafter Unfall erschütterte Samstagabend die Einsatzkräfte in St. Lorenz am Mondsee (Oberösterreich). Ein sechsjähriger Bub aus Prag war vor den Augen seiner Mutter (42) beim Abstieg von der malerischen Drachenwand gestolpert und rund 60 Meter abgestürzt. Für den kleinen Jan kam jede Hilfe zu spät.
Wir wurden gegen 18.30 Uhr alarmiert, dass ein Sechsjähriger im Saugraben abgestürzt ist“, schildert Heinz Hemetsberger von der Bergrettung Mondsee. Der kleine Jan aus Prag war vor den Augen seiner Mutter Zuzana S. (42), ihres Lebensgefährten (41) und eines Freundes (37) beim Abstieg von der Drachenwand am Hirschsteig ausgerutscht und in den Abgrund gestolpert. Ein Großaufgebot an Einsatzkräften machte sich in der Dunkelheit auf die Suche. „Etwa 60 Meter unterhalb des Steigs haben wir den Buben im Graben gefunden – ihm war nicht mehr zu helfen“, so Hemetsberger.
Jans Leiche wurde ins Tal getragen, die geschockten Angehörigen behutsam begleitet. Bei aller Tragik: Für den Bergretter ist schwer nachvollziehbar, warum die Tschechen den schwierigen Aufstieg über den Klettersteig erst um 10.30 Uhr begonnen hat und erst gegen 17 Uhr am Gipfel standen.
„Da ist es dann kein Wunder, wenn es beim Abstieg finster wird.“Der Bub dürfte auch ziemlich erschöpft gewesen sein.
Dass der Bub nach einer solchen Gewalttour erschöpft war, scheint nachvollziehbar. Die Mutter kannte offenbar die Route, muss das jetzt mit sich selbst ausmachen.
Einsatzleiter Heinz Hemetsberger (55)