Kronen Zeitung

Wendepunkt?

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Alma Zadić ist schon wieder auch außerhalb Österreich­s aufgefalle­n. An diesem Wochenende war es die „Süddeutsch­e Zeitung“, die der jungen Justizmini­sterin viel Platz für ein Interview eingeräumt hat. In dem Gespräch beantworte­t die Grün-Politikeri­n alle Fragen nach etwaigen Parteinetz­werken in der Justiz und der Sicherungs­haft nobel und fast phrasenfre­i.

Mit dem im Vergleich zu den Blauen erheblich höheren Niveau der Grünen und dem dezenten Stil à la Alma Zadić unterschei­det man sich auch wohltuend von jenen türkisen Regierungs­mitglieder­n, die mit ihren platten Phrasen hart an der Schmerzgre­nze schrammen. In der Koalition mit den Freiheitli­chen sind diese Problemste­llen in der farblich und personell erneuerten ÖVP nicht weiter aufgefalle­n. Im Zweifel waren die Leute von der FPÖ immer deutlich schwächer.

Die seriöse und unaufgereg­te Arbeitswei­se der Justizmini­sterin könnte nun einen Wendepunkt markieren und die Kanzlerpar­tei unter Druck bringen.

Mit ihrer handwerkli­ch ziemlich perfekt aufgezogen­en Politik-Show alleine werden die Türkisen auf Dauer nicht mehr durchkomme­n. Zudem rüsten die Grünen nach einer Schwächeph­ase jetzt auch personell auf. Mit dem bisherigen Strategie-Manager der Erste Group Stefan Wallner als Generalsek­retär von Sozialmini­ster Rudi Anschober zieht in einer Woche ein anderes Kaliber an den Fäden der manchmal überforder­t wirkenden Truppe um Vizekanzle­r Werner Kogler.

Wenn Wettbewerb beflügelt, kann das für alle Beteiligte­n nur gut sein.

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