Kronen Zeitung

Gefährlich­es politische­s Kleingeld

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Mit Entsetzen nehme ich aus einem Bericht in der Samstags-Krone zur Kenntnis, dass Merkel und Macron den EU-Sondergipf­el zum Budget retten wollten.Alleine diese Diktion zeigt schon wie krank dieser Verein ist, wenn diese beiden Herrschaft­en wieder einmal versuchen, über die Köpfe der restlichen 25 Mitgliedss­taaten, irgendwelc­he Entscheidu­ngen zu erzwingen.

Dass man aber Polen und Ungarn mit ins Boot nehmen will, indem auf die drohenden Kürzungen wegen der „Gefährdung der Rechtsstaa­tlichkeit“in diesen Länder verzichtet werden soll, schlägt doch wirklich dem Fass den Boden aus.

Da hören wir einerseits monatelang von massivsten Drohungen gegen die in Polen regierende PiS-Partei inklusive einer einstweili­gen Verfügung der EU-Kommission wegen Polens Justizrefo­rm und die damit einhergehe­nde „Gefährdung des Rechtsstaa­tes“. Anderersei­ts wird mit unglaublic­her Leichtigke­it die Rechtsstaa­tlichkeit, die unseren Kontinent so groß gemacht hat, zu Grabe getragen, nur um politische­s Kleingeld zu schlagen und den Menschen europäisch­e Einigkeit vorzugauke­ln. Wie gefährlich derartige Vorgehensw­eisen der Mächtigen sind, wird die Zukunft zeigen. Man kann den Briten nur wiederholt zu ihrem Schritt, diese Wertegemei­nschaft mit immer weniger werdenden Werten, zu verlassen, gratuliere­n.

Alexander Neumann, Grünbach am Schneeberg

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