Die Schoko-Krise
Der Kakao-Anbau ist durch den Klimawandel massiv bedroht! Auch Schokolade könnte rar und teurer werden.
Rote Staubwolken hüllen uns ein, als wir von Abidjan ins Landesinnere der Elfenbeinküste fahren. Immer wieder donnern schwere Trucks an uns vorbei. Sie sind mit riesigen Stämmen beladen, die noch Stunden vorher „grüne Lungen“waren. Auf einem Highway, der gerade quer über Friedhöfe (!) überbreit ins Land gewalzt wird, geht es zum Ort Gbokoroko – und dann noch einmal im Landrover tief hinein in den trockenen Busch, der einst Regenwald war. Mächtige Bagger walzen alles nieder und machen Platz für Palmölplantagen. Und doch gibt es hier auch Pflanzen der Hoffnung. Denn der Kakao braucht dringend Beschattung zum Wachsen. Genau deswegen entkommen we
nigstens einzelne Regenwaldbäume den Rodungstrupps. Dennoch ist auch diese Idylle in Gefahr. Denn der Klimawandel gefährdet immer massiver den Anbau. „Es hat zwar geregnet, aber zur falschen Zeit am falschen Ort. Deshalb sind unsere Lagerhäusern halb leer“, bedauert Madame Fofie Kouma Elise, Direktorin einer bäuerlichen Fairtrade-Genossenschaft.
Die mühsam gewonnenen Bohnen dieser Kooperative sind aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Denn jährlich schuften dort in der Elfenbeinküste Millionen Bauern, um Unmengen des Schoko-Rohprodukts zu ernten. Dennoch werden laut US-Wetterbehörde NOAA die Produzenten den Weltbedarf in den kommenden Jahren nicht mehr decken können . . .