Kronen Zeitung

Flotte Franziska machte den Ski-Zirkus ganz baff

Mit einem tollen Super-G legte Technik-Spezialist­in Franziska Gritsch bei der Kombi in Crans Montana die Basis für ihren zweiten Platz, der für das österreich­ische Damen-Team das zwölfte Saison-Stockerl war

- alexander.hofstetter@kronenzeit­ung.at

„Leider haben wir nur gewartet und UNO gespielt“, brachte Marco Schwarz den Arbeitstag in Japan auf den Punkt. Der Wind in Naeba machte eine faire Austragung des Sonntag-Slaloms unmöglich. Ob er nachgetrag­en wird, ist höchst fraglich. Wenn, dann Mitte März in Kranjska Gora.

Und deshalb gab es trotz der Absage an diesem Tag einen Sieger: Aleksander Aamodt Kilde. Der Slalom ist die einzige Disziplin, in der der Allrounder nicht am Start steht. Und damit hat er seine 74-PunkteFühr­ung im Gesamt-Weltcup auf den favorisier­ten Landsmann Henrik Kristoffer­sen quasi kampflos erfolgreic­h verteidigt. Reist auch als Nummer eins des Gesamt-Weltcups zur nächsten Station nach Österreich. In Hinterstod­er ist Kilde in der Kombi (Freitag), im Super-G (Samstag) und im Riesentorl­auf (Sonntag) dabei und überall für ein Stockerl gut. Kristoffer­sen und Alexis

Pinturault werden langsam, aber sicher nervös.

Michael Matt musste ohne Renneinsat­z in den Flieger zurück nach Europa klettern. Aber für den von einem Muskelfase­rriss an einer Bandscheib­e geplagten Tiroler war der Trip trotzdem nicht umsonst: „Wir haben die Sache in den letzten Tagen gut in den Griff bekommen, ich wäre rennbereit gewesen!“

Es gab trotzdem einen Gewinner

Das Dutzend ist voll: Österreich­s Ski-Damen konnten am Sonntag in Crans Montana den zwölften Podiumspla­tz dieses Winter feiern. Und es war dabei die wohl größte Überraschu­ng: Denn die 22-jährige Franziska Gritsch fiel bislang nur durch ihre Technik-Ergebnisse auf, legte mit einem fabelhafte­n Super-G einen tolle Basis für Kombi-Platz zwei.

Beste Österreich­erin beim Auftakt in Sölden (7.), erstmals auf dem Weltcup-Stockerl beim Parallel-Riesentorl­auf in St. Moritz (3.). Ja, Franziska Gritsch konnte in diesem Winter schon einige Male richtig überrasche­n.

Nach dem Super-G der Kombinatio­n von Crans Montana am Sonntag waren dennoch alle völlig baff über die 22-jährige Ötztalerin. Weil die Technik-Spezialist­en im Speed die fünfte Zeit hingeknall­t hatte. Nur 81 Hundertste­l langsamer als Italiens Federica Brignone.

„Ganz so überrasche­nd ist es für mich nicht gekommen,“lachte Gritsch, „im Nachwuchs bin ich nämlich schon alles gefahren. Eigentlich bin ich eine übrig gebliebene Allrounder­in.“

Mit der zweitbeste­n Slalomzeit machte sie dann Platz zwei fix: „Durch den starken Super-G hatte ich im Slalom eine gute Piste“, blieb sie bescheiden. Nachsatz: „Aber das man muss halt auch erst ausnützen.“

Damen-Chef Christian Mitter war begeistert: „Franziska hat das technisch und taktisch super gelöst. In ihr steckt viel Potenzial.“

Brignose vor Shiffrin

Nina Ortlieb, nach dem Super-G Dritte, verlor im Slalom viel Terrain (11.). Am Sieg von Federica Brignone hätte nur Petra Vlhova rütteln können, aber die Slowakin fädelte ein. Brignone übernahm nun auch die Führung im Gesamt-Weltcup.

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Wie eine Speed-Spezialist­in: Der Super-G war Basis für Kombi-Platz 2 von Franziska Gritsch
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Federica Brignone: Mit dem vierten Kombi-Sieg in Crans Montana holte sie sich auch die Führung im Gesamt-Weltcup.

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