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Europa: Virus hat Börsen im Griff USA: Dow Jones mit Achterbahnfahrt Wien: Zehn von elf Tagen mit Verlust
Der Ausverkauf auf dem deutschen Aktienmarkt und den anderen europäischen Börsen wurde Anfang dieser Woche nur kurz gestoppt. Am Ende ging es weiter kräftig bergab. Zu den großen Verlierern gehören die Airline-Aktien, da das Coronavirus der Reisebranche massiv zusetzt und viele Flüge gestrichen werden. Der Dax fiel auf den Stand vom letzten Sommer zurück. Durch den überraschend schwachen Ausblick des Autozulieferers Continental büßten die Automobilwerte BMW, Daimler und VW an Wert ein. Heftige Kursabschläge gab es u. a. auch bei den Banken.
Der Dow Jones startete am Montag eine Achterbahnfahrt: Zunächst rasante Aufholjagd mit dem stärksten Punktegewinn in seiner Geschichte. Wegen der vorher heftigen Verluste folgte eine überraschende Zinssenkung der US-Notenbank Fed um 0,5%, der US-Leitindex gewann am Mittwoch wieder 4,53 Prozent, büßte den Großteil davon aber im Wochenverlauf wieder ein. Auch milliardenschwere Hilfspakete zur Eindämmung des Virus hatten geholfen. Heftig kritisiert wurde, dass die Fed zu offensichtlich auf Zurufe des wahlkämpfenden Präsidenten Trump reagierte, der via Twitter heftig Zinssenkungen forderte. Der Dow Jones sackte zum Wochenschluss wieder ab und pendelte sich bei deutlich unter 26.000 Punkten ein. Damit hat er im Gegensatz zu Europas Börsen unterm Strich die Woche kaum verloren. Verlierer waren Fluglinien (American Airline, United, Delat) sowie Boeing oder Kreuzfahrtunternehmen wie Royal Carribean.
Die Wiener Börse hat zehn Verlusttage in elf Sitzungen hinter sich. Der ATX fiel unter 2700 Punkte, der tiefste Stand seit über drei Jahren. Bankaktien verloren überproportional stark, auch Industriewerte wie FACC oder voestalpine. Do & Co verloren am Freitag 8%. Die OMV meldete, dass der angekündigte Einstieg in sibirische Gasfelder wackelt. Man könnte bis 2022 weiterverhandeln, hieß es.