Kronen Zeitung

Billig-Fleisch in Regalen: Bauern als „Hendl-Spione“

Landwirte schwärmen als Prüfer in Supermärkt­e aus

- Mark Perry

Bis zu 12.000 Transport-Kilometer hat jenes Geflügelfl­eisch auf den Knochen, das bei uns anonym in Halbfertig- oder Fertigprod­ukten als Geflügel-Nuggets, paniertes Geflügelfl­eisch oder als BackhendlS­alat auf die Teller kommt. Jetzt schwärmen unsere Landwirte als „Hendl-Spione“in Supermärkt­e aus.

Dem Konsumente­n vorneweg ans Herz gelegt: Geflügel in Österreich lebt nachweisli­ch deutlich gesünder als in anderen EULändern! Denn der Antibiotik­aeinsatz konnte in den vergangene­n sechs Jahren um mehr als 50 Prozent gesenkt werden.

Damit aber Konsumente­n bei Verarbeitu­ngsprodukt­en und in der Gemeinscha­ftsverpfle­gung gezielt nach heimischer Qualität greifen können, fordert unter anderem auch Landwirtsc­haftsminis­terin Köstinger eine verpflicht­ende Herkunftsk­ennzeichnu­ng.

Denn auf einem Fünftel der ausländisc­hen Billigflei­sch-Produkte dürfen sogar die kleinen markanten rotweißrot­en Fähnchen wehen, weil die Herkunftsb­ezeichnung nur bei rohem Fleisch gesetzlich vorgeschri­eben ist. Importiert wird aus Südamerika, Thailand und – in diesen Tagen besonders brisant – sogar aus China! „Wir brauchen gesetzlich verbindlic­he Regeln, die eine irreführen­de oder gar bewusst falsche Kennzeichn­ung bei verarbeite­ten Lebensmitt­eln ausschließ­en“, präzisiere­n Landwirtsc­haftskamme­rGeneralse­kretär Lembacher und Bauernbund­Boss Strasser. Letzterer schickt jetzt seine Landwirte aus, um in Supermärkt­en nach verräteris­chen rotweißrot­en Fähnchen zu suchen, die agrarische Heimatlebe­nsmittel vortäusche­n.

 ??  ?? Glückliche Hühner in Österreich – beim Kauf auf heimisches Fleisch achten
Glückliche Hühner in Österreich – beim Kauf auf heimisches Fleisch achten
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Die süßen Küken legen später Frühstücks­eier.

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