Billig-Fleisch in Regalen: Bauern als „Hendl-Spione“
Landwirte schwärmen als Prüfer in Supermärkte aus
Bis zu 12.000 Transport-Kilometer hat jenes Geflügelfleisch auf den Knochen, das bei uns anonym in Halbfertig- oder Fertigprodukten als Geflügel-Nuggets, paniertes Geflügelfleisch oder als BackhendlSalat auf die Teller kommt. Jetzt schwärmen unsere Landwirte als „Hendl-Spione“in Supermärkte aus.
Dem Konsumenten vorneweg ans Herz gelegt: Geflügel in Österreich lebt nachweislich deutlich gesünder als in anderen EULändern! Denn der Antibiotikaeinsatz konnte in den vergangenen sechs Jahren um mehr als 50 Prozent gesenkt werden.
Damit aber Konsumenten bei Verarbeitungsprodukten und in der Gemeinschaftsverpflegung gezielt nach heimischer Qualität greifen können, fordert unter anderem auch Landwirtschaftsministerin Köstinger eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung.
Denn auf einem Fünftel der ausländischen Billigfleisch-Produkte dürfen sogar die kleinen markanten rotweißroten Fähnchen wehen, weil die Herkunftsbezeichnung nur bei rohem Fleisch gesetzlich vorgeschrieben ist. Importiert wird aus Südamerika, Thailand und – in diesen Tagen besonders brisant – sogar aus China! „Wir brauchen gesetzlich verbindliche Regeln, die eine irreführende oder gar bewusst falsche Kennzeichnung bei verarbeiteten Lebensmitteln ausschließen“, präzisieren LandwirtschaftskammerGeneralsekretär Lembacher und BauernbundBoss Strasser. Letzterer schickt jetzt seine Landwirte aus, um in Supermärkten nach verräterischen rotweißroten Fähnchen zu suchen, die agrarische Heimatlebensmittel vortäuschen.