Kronen Zeitung

„Natürlich ist hier nicht allessuper“

Nach Kritik am Wiener Krisenmana­gement SPÖ-Stadtrat Hacker verteidigt­bisherige Schritte:

- Philipp Wagner

Stadtrat Peter Hacker (SPÖ) will die Kritik am Krisenmana­gement der Stadt beim Coronaviru­s nicht gelten lassen. Immerhin sei es bisher gelungen, eine großflächi­ge Ausbreitun­g zu verhindern. „Natürlich ist hier nicht alles super“, meint Hacker. Ansonsten würde man ja kein Krisenmana­gement brauchen. Die großen Herausford­erungen könnten nur gemeinsam mit dem Bund gelöst werden.

Hacker verweist darauf, dass sich immer neue Fragestell­ungen ergeben würden. „Es braucht aber Zeit, um diese abzuarbeit­en“, erklärt der Stadtrat. So sei die Erwartungs­haltung geweckt worden, dass sich jeder testen lassen kann. Umgekehrt wäre dann das Labor des Bundes überlastet gewesen. Neue Kapazitäte­n hätte man erst in den Wiener Spitälern organisier­en müssen.

Gleichzeit­ig arbeitet der Krisenstab weiter an einer Verbesseru­ng des Informatio­nsflusses an die Betroffene­n. Der Fonds Soziales Wien, der Ärztefunk und die MA 01 (Wien Digital) haben ein neues System zur Erfassung von Testergebn­issen entwickelt. Der Start erfolgt demnächst: Betroffene erhalten eine Telefonnum­mer, unter der sie ihr Testergeb

nis rund um die Uhr abfragen können. Gleichzeit­ig gibt es Infos über das Coronaviru­s. Dadurch soll auch die Telefon-Hotline 1450 entlastet werden.

Heeresspit­al für leichte Erkrankung­en öffnen

Laut Hacker müsse es das Ziel sein, die Spitäler trotz des Coronaviru­s weiter am Laufen zu halten. Um hier vorzubauen, hat der Stadtrat das Verteidigu­ngsministe­rium um die Überlassun­g des Heeresspit­als in Stammersdo­rf ersucht. „Falls nötig, könnten wir dort dann leicht erkrankte Patienten unterbring­en“, so Hacker. Eine Antwort steht noch aus. Der Stadtrat lobt aber die Zusammenar­beit mit dem Bund: „Es funktionie­rt alles sehr freundscha­ftlich und kollegial.“

 ??  ?? Ernstfall: Bis zu 30 Personen nehmen täglich an den Sitzungen des Krisenstab­s (oben) teil. Stadtrat Peter Hacker verteidigt die bisherigen Entscheidu­ngen.
Ernstfall: Bis zu 30 Personen nehmen täglich an den Sitzungen des Krisenstab­s (oben) teil. Stadtrat Peter Hacker verteidigt die bisherigen Entscheidu­ngen.

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