„Profit vor Mitgefühl und ein gewalttätiges System“
„Statt ,Gegen das System kann man nichts tun‘ müsste es endlich heißen: Das lassen wir mit unseren Tieren nicht tun“– Der renommierte Ethiker Kurt Remele hat klare Ansagen und Botschaften zum großen „Krone“Thema Tiertransporte.
Tiertransporte: Was fällt Ihnen spontan dazu ein?
Profit vor Mitgefühl und ein gewalttätiges System, Gewinn, der mit dem Leid der Tiere erzielt wird. Auch das Bundestierschutzgesetz definiert das Tier als Mitgeschöpf, dem keine unnötigen Leiden zugefügt werden dürfen. Aber wenn es um Geld geht, scheint plötzlich alles gerechtfertigt und „nötig“zu sein.
Was sagt das über uns Menschen aus?
Bei uns hat es Tradition, dass das Tier als nicht-fühlende Sache gesehen wird, das wurde uns auch lange durch die Kirche wie auch Philosophie eingeprägt. Wir sind auch Meister im Verdrängen unangenehmer Dinge, verschweigen gerne und schauen weg. Und wenn dann so etwas rauskommt, auch dank mutiger Tierschützer und der „Krone“-Kampagne, sind alle schockiert.
Stichwort Kirche: Welche Verantwortung trägt sie?
Dass lange gelehrt wurde und auch noch wird, dass Tiere keine Seele haben und damit keinen Schmerz empfinden, trägt zum Problem bei. Der Papst hat jetzt erstmals gesagt: Wer Tiere schlecht behandelt, wird es auch mit Menschen tun. Nun müssen schönen Worten Taten folgen.
Was wäre zu tun?
Man muss die Gesetze ändern, es ist unmenschlich, Tierbabys herumzukarren und dann im Nahen Osten, wo unsere Standards beim Schlachten noch stark unterboten werden, töten zu lassen. Statt „da kann man nichts dagegen tun“, muss sich durchsetzen: Das lassen wir mit unseren Tieren nicht tun!