Immer unterwegs

Esis a Jammer mit de Handwerker“, sagte ein Hausbesorger zum Bezirksrichter. „Dauernd sans unterwegs. Im Gschäft trifft mas fast nie, bei unsern Installateur zum Beispül hängt fast immer a Schüdl in der Tür ,KOMME GLEICH‘.

Unlängst bin i in der Fruah um d Mülch ganga, is schon a Herr beim Installateur sein Gschäft gstandn und hat gwart, bis er aufsperrt. Fast a Stund hat er gwart. Dann is er auf an Sprung in a Trafik ganga, um a Zeitung, und wia er zruckkumma is, war des Gschäft scho offn, aber scho wieder zua, und in der Tür is des Schüldl ghängt ,KOMME GLEICH‘.

Drauf hat se der Herr von dem Gschäft nimmer wegtraut, er is bei der Tür stehbliebn und hat gwart, bis der Installateur kummt. Amal is er zu mir kumma fragn, ob i waß, wo der Installateur is, i habs net gwusst; wia der Herr wieder ausseganga is, hat se des ,KOMME-GLEICH‘-Schüdl beim Installateur grad no bewegt. Der Installateur war nämlich auf an Sprung da, hat se was gholt und is wieder weg.

Drauf hat se der Herr von dem Gschäft überhaupt nimmer wegtraut. Es war schon zmittag, und er hat se von an klan Buam a Wurschtsemmel bringa lassn. De hat er gessn, direkt vurn Gschäft, nur mitn Papierl is er um de Eckn zu an Papierkurb ganga. Inzwischen war der Installateur da, hat se gschwind was gholt und is glei wieder weg. Der Herr mit der Wurschtsemmel is in Installateur sein Auto no a Stückl nachgrennt, aber es war schon zspät.

Um a viere Nachmittag, de Leit in der Gassn habn den Herrn schon kennt und habn eahm freundlich grüaßt, is dann endlich der Installateur kumma. Er is mit sein Auto in

Hof einegfahrn, der Herr is eahm sofort nach, aber von hintn lasst der Installateur niemandn ins Gschäft. Der Herr is wieder ausse, durch de Glastür hat er gesehen, wia der Installateur des Schüldl ,KOMME GLEICH‘ wegnimmt und aufsperrn wüll, den Moment hat in Installateur sei Telefon gläut. Der Installateur hat kurz telefoniert und hat des Schüldl ,KOMME GLEICH‘ wieder aufghängt. Drauf is der Herr gschwind in de Hauseinfahrt zum Auto grennt, der Installateur is aber vurn ausse, anscheinend zu aner Kundschaft ganz in der Näh, und war nimmer zum Sehn.

Es ist dann finster wurden, und bei Einbruch der Dunkelheit muaß i den Hof schließen. I hab net gsehn, dass aner bein Auto sitzt, i hab vermutet, dass der Herr vurn wart, und durch den Irrtum hab i den Herrn eingsperrt. Von Freiheitsberaubung kann keine Rede sein, der Hof is sehr groß, ma hat an Auslauf, und zeitlich in der Fruah is der Installateur auf jedn Fall da.“

Der Eingeschlossene, er hat den Installateur inzwischen erreicht, zog seine Klage zurück.