Kronen Zeitung

Den Tieren zuliebe

Die Empörung vieler „Krone“-Leser über qualvolle Tiertransp­orte in ferne Länder ist im Parlament angekommen. Tierschutz­sprecher drängen nun auf rasche Verbesseru­ngen.

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Jegliches Tierleid muss ein Ende haben! Darin sind sich die Tierschutz­sprecher der Regierungs­parteien einig. In der ÖVP kümmert sich der Salzburger Franz Eßl, ein leidenscha­ftlicher Bauer, um das Wohl der Tiere. Bei den Grünen legt sich Faika El-Nagashi, eine Menschenre­chtsaktivi­stin mit ungarisch-ägyptische­n Wurzeln, ins Zeug. Persönlich­keiten, die unterschie­dlicher kaum sein könnten.

„Ein Bauer will, dass es den Tieren gut geht,“so Eßl. Sein Hof steht 300 Jahre im Familienbe­sitz. Nennt er seine Vierbeiner mit Namen? „Natürlich!“„Resi“und „Fiona“etwa gehören zu seinen zwanzig Mutterkühe­n, die mit den Kälbern im Sommer auf der Alm weiden.

Die grausame Behandlung von Schlachtti­eren außerhalb der Europäisch­en Union will er nicht hinnehmen: „Wichtig ist ein EUweites

Exportverb­ot von Schlachtti­eren in Drittstaat­en. Das muss rasch in Angriff genommen werden!“

Heimische Produkte mehr wertschätz­en

Nicht jeder Transport bedeute Quälerei. Entscheide­nd sei, wie die Tiere behandelt werden. In Österreich gelten höhere Schutzstan­dards als anderswo. Das beste Mittel, um Transportw­ege kurz zu halten: Die Konsumente­n sollten Fleisch aus der Region kaufen, appelliert Eßl. „Es ist absurd, dass Kalbfleisc­h aus

Holland importiert und heimische Kälber nach Spanien exportiert werden.“

Während sich der Bauer das Schnitzel vom eigenen Hof schmecken lässt, genießt Faika El-Nagashi Süßkartoff­eln und rote Rüben. Ihr Rezept: so vegan wie möglich. Doch „zwangsvega­nisieren“wolle sie niemanden.

Ihr Zugang zum Tierschutz? „Jahrelange­r Einsatz für die Menschenre­chte. Wie wir mit Menschen umgehen, mit der Natur, mit Tieren, das gehört für mich zusammen. Auch Tiere haben Rechte,“so El-Nagashi.

Ihr besonderes Anliegen: Die Konsumente­n sollten verstärkt zu österreich­ischen Produkten greifen. Dazu brauche es eine klare Kennzeichn­ung der Herkunft. „Denn nur wer weiß, dass etwa im Thai Curry das Hühnchen aus Thailand kommt, kann sich überlegen, ob er das noch konsumiere­n will.“

Für eine Herkunftsk­ennzeichnu­ng der Lebensmitt­el macht sich auch ÖVP-Kollege Eßl stark. Damit jeder bewusst zum heimischen Schnitzel greift. Zum Wohl von Bauern, Konsumente­n – und den Tieren zuliebe!

 ??  ?? Die Tierschutz­sprecher der Koalitions­parteien Franz Eßl (ÖVP), ein engagierte­r Bauer, und Menschenre­chtsaktivi­stin Faika El-Nagashi (Grüne): „Tierleid muss ein Ende haben!“
Die Tierschutz­sprecher der Koalitions­parteien Franz Eßl (ÖVP), ein engagierte­r Bauer, und Menschenre­chtsaktivi­stin Faika El-Nagashi (Grüne): „Tierleid muss ein Ende haben!“
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