Trettl kocht Salzburgein
Er ist TV- und neuerdings Werbe-Star. Herdkünstler ohnehin. Das ist der Grund, warum er ein neues Konzept plant. Er verriet außerdem, was er am Land und seinen Leuten (die er putzig findet) so sehr schätzt
Eva Longoria hat es bereits getan. Also warum nicht mal auch ein
Roland Trettl? Gesagt, getan. Der international gefeierte Koch- und FernsehStar („First Dates – Ein Tisch für zwei“, „Kitchen Impossible“) ist das neue Gesicht der Sheba- und Cesar-Tierfutter-Kampagne, wobei man mit Hundebesitzer Trettl einen Kochkurs gewinnen kann. Beim Treff im Berliner Soho House musste er ADABEI (selbst Hunde-Papa) deshalb verraten – hat er es, oder hat er es noch nicht probiert, das Hundefutter? „Nein. Aber ich würde es sofort probieren. Ich würde das Hundefutter hundertmal lieber nehmen als irgendeinen Hamburger. Definitiv!“, so der in Salzburg lebende Südtiroler. Den Deal ging er ein, „weil ich mich davor immer frage, ob ich es auch machen würde, wenn ich 50 Millionen Euro auf dem Konto hätte. Wenn ich dann für mich entscheide, ich würde es machen, dann weiß ich, dass es das Richtige ist.“
Freilich, in solchen Causen zieht er immer den Rat seiner Frau Daniela hinzu. Mit ihr und ihrem gemeinsamen siebenjährigen Sohn
Diego lebt er in der Mozartstadt, dort, wo er bis 2013 im weltberühmten Ikarus als Executive Chef werkte. Er liebt Land und Leute. Mit all ihren Eigenheiten. „Salzburg hat eine perfekte Größe. Ich bin in zweieinhalb Stunden in Wien, der schönsten Stadt im deutschsprachigen Raum. Ich bin schnell in München, ich bin in zweieinhalb Stunden in Südtirol und in drei am Meer“, gerät er förmlich ins Schwärmen, „Ich finde den Salzburger putzig, weil er glaubt, dass er wirklich ein Weltstädter ist, wissend, dass er einfach ein ,Dorfbanause‘ ist. Aber dieser Mix macht es niedlich.“Die Denke vom Weltstädtischen rührt aber doch bitte nicht von irgendwo her, schließlich gibt’s ja die (welt)berühmten Festspiele? „Und die machen das auch gut. Sensationell. Auch das Marketing ist sensationell, wie sie einen Mann durch die Stadt treiben, der schon seit hunderten von Jahren gestorben ist. Wahnsinn . . . “Und deswegen ist Trettl so vernarrt in diese Stadt: „Ich liebe sie, und ich liebe das Geschimpfe von den Salzburgern, weil so viele Touristen da sind. Und wenn du es von einer gewissen Distanz betrachtest, ist es eben eine nette, putzige Stadt.“
Fehlt eigentlich nur noch ein Roland Trettl, der hier wieder den Kochlöffel schwingt. Und das, liebe Leser, ist an dieser Stelle eine echte Neuigkeit: Er will es noch mal wissen. Allerdings will er sich nicht den Konventionen unterwerfen, die es durch Hauben- und Sterne-Vergabe diverser Gastroführer gibt. „Weil ich einfach der Meinung bin, dass diese Tester stehen geblieben sind. Die stecken alle im
Dornröschenschlaf, haben ihre Konzepte nicht verändert, und die Kulinarik hat sich sehr wohl weiterentwickelt.“Was auch bei ihm zu tragen kommen wird: „Ich bin gerade dabei, bei mir zu Hause eine kleine Küche reinzubauen. Ich weiß zwar noch nicht, wofür, aber es werden so 16 bis 18 Leute Platz haben“, erklärt er seine Vision für ein GastroKonzept in Salzburg, dass er aber ausdrücklich nicht als Restaurant titulieren will. Auch Namen hat er dafür noch keinen. „Es wird mit Gästen sein, die dafür bezahlen. Aber ich möchte entscheiden können, wer da reingeht. Und ich möchte entscheiden, dass, wenn er nicht reinpasst, ich ihn mit einem Arschtritt wieder rausbegleite.“
Abschließend – ja, ja, die Frage musste kommen –, wer kocht bei den Trettls daheim? „Wir kochen beide, aber wir kochen getrennt. Wir können nur nicht gemeinsam kochen. Weil meine Frau immer noch nach elf Jahren der Meinung ist, dass ich es nicht kann beziehungsweise sie es besser kann.“
Zum Weltfrauentag fügt ADABEI hinzu – Paragraph 1: Die Frau hat immer recht. Paragraph 2: Sollte das einmal nicht der Fall sein, tritt automatisch Paragraph 1 wieder in Kraft . . .