Galgenhumor
Acht Prozent der österreichischen Bevölkerung halten die drastischen Maßnahmen der Regierung für übertrieben und geben an, ihr Verhalten nicht geändert zu haben. Das heißt: Diese Leute gehen nach wie vor unter Menschen, lassen sich anstecken oder stecken an, sie halten Meldungen über steigende Todesraten für eine „große Lüge“, einige von ihnen vermuten gar eine „fremde Macht“, die Corona absichtlich nach Europa eingeschleust hat.
Diese spezielle Spezies erinnert an jene österreichischen Touristen, die noch immer irgendwo auf der Welt Urlaub machen und von dort fröhliche Fotos posten. „Hier ist es ganz entspannt!“, schreiben sie und halten einen Cocktail in die Kamera. Bei der Rettungsaktion des Außenministeriums sollen einige von ihnen um Verschiebung des Rückholflugs gebeten haben. Ihre Begründung: Man wolle noch den Tauchkurs abschließen bzw. die Safari-Tour absolvieren. Kann man die nicht einfach lassen, wo sie sind?
Das ist jetzt Galgenhumor, passt aber ganz gut:
Treffen sich zwei Planeten. Sagt der eine: Du siehst gar nicht gut aus, was ist los mit dir? Sagt der andere: Ja, ich fühl mich gar nicht wohl in letzter Zeit. Ich glaub, ich hab Menschen . . . Darauf der erste: Das ist nicht weiter schlimm. Das geht vorbei!
Wenn die Todesrate steigt, wenn wir deutlich länger als bis nach Ostern zu Hause sitzen müssen, dann haben das die 92 Prozent Vernünftigen genau den acht Prozent Unbelehrbaren zu verdanken. Und das ist gar nicht lustig.