„Feindbild“könnte Superheld werden
Dietmar Hopp könnte Ultras, die ihn zum Hassobjekt erklärt haben, den Fußball zurückgeben Er lässt an Impfstoff gegen das Coronavirus arbeiten Wie Stefan Posch und Florian Grillitsch die Situation erleben
Dietmar Hopp, Gründer des Softwarekonzerns SAP und Mäzen des deutschen Fußballklubs Hoffenheim, ist im Kampf gegen das Coronavirus weltweit einer der größten Hoffnungsträger. Sein biopharmazeutisches Unternehmen CureVac arbeitet intensiv an einem Impfstoff. Der 79-Jährige erklärt: „Wir sind vielleicht im Herbst in der Lage, den Impfstoff zu liefern.“
Damit könnte just Hopp den deutschen Ultras, die ihn als Sinnbild der Kommerzialisierung sehen und schon viele massiv unter die Gürtellinie gehende Banner gegen ihn gezeigt haben, den Fußball zurückgeben.
Die Fans von Darmstadt 98 haben als Erste appelliert, den Umgang mit Hopp zu überdenken. Stefan Posch, österreichischer Teamspieler bei Hoffenheim, nickt: „Ich hoffe sehr, dass sich das Verhalten ändert. Wer es jetzt nicht kapiert, wird es nie verstehen. Dieser Mensch erbringt unglaubliche soziale Leistungen.“Der Steirer führt zwei Beispiele auf: „Für das Kinderkrebs-Zentrum in Heidelberg hat er mit seiner Stiftung 20 Millionen Euro gespendet, für das Herzzentrum sogar 100 Millionen.“
Der Verteidiger betont: „Ich habe größten Respekt vor Hopp. Er ist bodenständig und nett.“Wie erlebt Posch die Krise? „Eine komische Zeit. Zuversicht gibt mir, dass die Maßnahmen gut umgesetzt werden und alle zusammenhalten.“
Fitness im Wohnzimmer
Posch und Teamkollege Grillitsch bekamen Trainingspläne für daheim, arbeiten quasi im Wohnzimmer an der Fitness. „Wir müssen jeden Tag Läufe machen“, schildert Florian, „haben zusätzliches Krafttraining.“Wann steigen die Spieler ins Mannschaftstraining ein? „Das kann man nicht sagen“, erklärt der 16fache Internationale, „täglich kommen neue News.“
Wer es jetzt nicht kapiert, wird es nie verstehen. Der Mensch Dietmar Hopp erbringt unglaubliche soziale Leistungen.
Stefan POSCH