Wie fit ist die Schule Ihres Kindes?
Wie gut eine Schule ist, zeigt sich auch in Zeiten von Distance-Learning. Stimmen Sie jetzt auf krone.at ab! Wie zufrieden sind Sie?
Die Corona-Krise zeigt, dass Österreich bei der Nutzung der digitalen Möglichkeiten im Bildungssystem im Vergleich mit den skandinavischen und baltischen Ländern oder mit Singapur deutlich zurückliegt“, erklärt Bildungsexperte Dr. Andreas Salcher gegenüber der „Krone“. Das österreichische Bildungsministerium habe zwar einen ambitionierten „Masterplan Digitalisierung in der Bildung“erarbeitet, „dieser konnte aber aufgrund der Ibiza-Affäre noch nicht umgesetzt werden“, so Salcher.
Große Kluft in der Krise bei Schulen
Das Thema ist aktueller denn je. Denn nicht alle Schulen sind beim Distance-Learning wirklich sattelfest. „Jene Schulen, die das Potenzial der digitalen Bildung für ihre Schüler bisher schon genutzt haben, sind jetzt in einer glücklichen Lage“, betont Salcher. Eine Umfrage der Organisation „Teach for Austria“lässt die Alarmglocken schrillen. Ganze 20 Prozent der Schüler an Brennpunktschulen sind für die befragten Lehrkräfte
„derzeit gar nicht erreichbar“. Die „Teach for Austria“-Lehrer erklären sich das mit nicht vorhandener technischer Ausrüstung daheim bzw. schlechter Internetverbindung. Dabei wäre gerade für diese Schüler der regelmäßige Kontakt mit der Schule unbedingt notwendig. Denn die Eigenmotivation zum
Lernen sei bei ihnen meist schwach ausgeprägt, und die Eltern können nicht die Lehrerrolle übernehmen. „Die bildungsfernen Familien, in denen es bisher schon keine Bücher zu Hause gegeben hat und wenig bis gar nicht Deutsch gesprochen wurde, geben nun noch mehr Anlass zur Sorge“, warnt Salcher. Dafür sieht er die große Chance, die Krise zu nutzen, um unsere Schüler zukunftsfit zu machen.
Dr. Andreas Salcher: „20 Prozent der Schüler an Brennpunktschulen sind laut Umfrage für ihre Lehrkräfte nicht erreichbar.“