Neue Regeln für den Alltag
Kanzler Kurz stellt klar, dass wir bei Kontakt mit Anderen Masken tragen sollen!
Masken solle man überall dort tragen, wo man in Kontakt mit Menschen kommt“, so die eindringliche Aufforderung von Bundeskanzler Sebastian Kurz am Montag. Doch warum eigentlich? Es gehe beim Mund-Nasen-Schutz nicht um den Eigenschutz, sondern vielmehr darum, andere nicht anzuhusten oder anzuniesen, betonte der Re
gierungschef gestern. Auch Kinder und Kleinkinder sollen möglichst Masken tragen, wie Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) zu verstehen gab. „Je weniger geniest und gehustet wird, desto geringer ist die Gefahr - hier hilft jede Form der Mundbedeckung“, so Kurz. Somit seien wohl auch Tücher oder Schals zulässig.
Pflicht in Supermärkten, ansonsten „Empfehlung“
Heimische Konsumenten müssen, wie die „Krone“bereits angekündigt hatte, in Zukunft Mund-Nasen-Masken tragen, wenn sie in Supermärkte oder Drogerieketten gehen. Wer sich weigert, kann nicht einkaufen, so der Kanzler, der darauf hinwies, dass die neue Maßnahme kein Ersatz für das Abstandhalten sei. Die Verpflichtung gilt vorerst nur dort, wo vor dem Eingang Masken gratis verteilt werden. Den Schutz dürfen die Kunden behalten, denn Masken sollen künftig auch „darüber hinaus“getragen werden. Zur Verdeutlichung: In den noch offenen Geschäften müssen (!) sie angelegt werden, ansonsten sollen (!) sie, so die Empfehlung, bei Kontakt mit Anderen übergezogen werden.
Bis voraussichtlich Ende der Woche sollten alle Kaufleute ausreichend versorgt sein. Die Umsetzung ist für den Handel nicht einfach. Spar startet in den meisten Filialen bereits am Mittwoch. Unterstützung erhofft man sich dort von der Feuerwehr. Wer bei den Rewe-Filialen, die bis Freitag startklar sind, aktiv wird, ist noch nicht entschieden. Auch bei Hofer und Lidl arbeitet man an Umsetzungsstrategien. Zusätzlich müssen Einkaufswagen künftig nach dem Gebrauch desinfiziert werden. Künftig darf man auch nur einzeln die Filiale betreten.
Unklar ist bei diesen Maßnahmen, wer die Zählung und Wegweisungen übernehmen könnte.
Auch Polizei in Zukunft mit Schutz auf Streife
Auch die Polizei ist im Dauereinsatz und gefährdet. Daher werden ab Mittwoch alle Beamten im Außendienst mit Mund- und Nasenschutz ausgestattet. Das Innenministerium sagt, man verfüge über genügend Schutzmasken – es handelt sich um jene, die auch beim Supermarkt-Besuch getragen werden müssen.
Gestern sind auch die so dringend benötigten FFP-2 Schutzmasken für Spitäler aus China eingelangt. Zwei Millionen Stück. Weitere Lieferungen folgen in den kommenden Wochen, darunter auch 300.000 Schutzmäntel. Seit Montag werden vom Roten Kreuz, das die Koordination und Verteilung übernimmt, 200.000 Schutzmasken verteilt (diese stammen aus Schweden).
Grundsätzlich melden die Bundesländer über ihre Krisenstäbe beim Gesundheitsministerium ihren Bedarf. Das Ministerium teilt die Kontingente zu, das Rote Kreuz beliefert dann die entsprechenden Verteilungszentren.
Ich bin mir vollkommen bewusst, dass Masken für unsere Kultur etwas Fremdes sind. Es wird eine große Umstellung sein.
Bundeskanzler Sebastian Kurz