Kronen Zeitung

Corona-Bonds: Ein klares Nein!

- Georg.wailand@kronenzeit­ung.at

Es ist völlig unbestritt­en, dass Italien ganz fürchterli­ch von der Corona-Seuche heimgesuch­t wird. Die Bilder, die wir von dort erhalten, sind erschütter­nd. Daher ist es naheliegen­d, dass der Ruf nach Solidaritä­t in Europa erschallt. Die Deutschen haben es schon vorgemacht, wie das gehen kann: Sie haben mit ihren Militärflu­gzeugen schwer kranke Italiener in deutsche Kliniken ausgefloge­n, damit diese dort behandelt werden können, weil die italienisc­hen Spitäler überlastet sind.

Zugleich ist bewusst geworden, dass diese Krise auch enorme finanziell­e Folgen für die einzelnen Staaten haben wird. Und da wiederum sind die italienisc­hen Politiker sofort sehr schnell zur Stelle. Das wäre doch, so tönt es laut durch die EU, eine ideale Möglichkei­t, endlich sogenannte „Corona-Bonds" zu begeben. Also nicht italienisc­he Anleihen, für die das Land höhere Zinsen bezahlen müsste, nein, da sollte sich die EU aufraffen, eine gemeinsame Anleihe aufzulegen. Und weil dafür finanziell gesunde Länder wie Österreich und Deutschlan­d bürgen müssten, wäre auch der Zinssatz viel günstiger, Italien könnte so weiterfuhr­werken wie bisher.

Diesen Vorstoß kennen wir noch aus der Finanzkris­e. Da hießen diese gewünschte­n Gelder „Euro-Bonds", sie hätten – lange, lange vor Corona – genauso funktionie­rt.

Sorry, aber bei allem Verständni­s: Das wäre, nach der gesundheit­lichen Seuche, eine finanziell­e mit hoher Ansteckung­sgefahr. Darum ein klares Nein!

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