Jeder Einzelne
Man kann es sich gar nicht vorstellen, wie schwer die seelische Last für einen Arzt sein mag, der zwischen Leben und Tod entscheiden muss. So wie in Italien, wo die Beatmungsgeräte längst nicht mehr für alle reichen. Auch im Elsass wird Patienten über 80 nur noch das Sterben erleichtert, weil die Mittel zum Kampf ums Überleben ausgehen. Spanien versetzt sich in den „Winterschlaf“, um den nicht mehr bewältigbaren Ansturm auf Krankenhäuser einzudämmen. Eine medizinische Katastrophe droht in Amerika, weil der Präsident viel zu lange auf „Magie“anstatt auf Maßnahmen gegen die Verbreitung des Virus setzte. Und in Brasilien haben Drogengangs den Job der Politik übernommen und Ausgangssperren in den Favelas erlassen (wohl weil sie fürchten, dass ihnen die Kundschaft reihenweise wegsterben könnte).
Egal, wohin man blickt, das Virus raubt der Welt im wahrsten Sinne des Wortes den Atem. In dieser schweren Zeit ist es ein Glück, in Österreich leben zu dürfen, diesem kleinen unbeugsamen Land, dessen Gesundheitssystem doch einiges stemmen kann. Aber eben nicht alles. Noch immer halten sich 5% nicht an die Maßnahmen, noch immer sind Märkte, Straßen und Wiesen bei Sonnenschein „abstandslos“überfüllt. Noch immer haben viel zu viele nicht verstanden, dass auch unserem Gesundheitssystem der Atem ausgehen könnte. Jeder Einzelne von uns muss dazu beitragen, dem Virus den Nährboden zu entziehen. Damit Ärzte bei uns hoffentlich nie zwischen Leben und Tod entscheiden müssen!