Mateschitz übt heftige Kritik
Der Red-Bull-Boss nimmt die Regierung in die Pflicht. Indes ist die Zustimmung für die Maßnahmen laut aktueller Umfrage im Sinken
Mir kommt das so vor, als ob mir jemand ins Knie schießt, um mir dann einen Kredit für die Operationskosten anzubieten.“– Mit diesem durchwegs drastischen Vergleich ging nun Red-BullMilliardär Didi Mateschitz im „Addendum“-Gespräch mit den Maßnahmen der Regierung hart ins Gericht. Besonders schwer treffe, laut dem GetränkeBoss, das Herunterfahren des ganzen Landes und die schrittweise Öffnung der Geschäfte speziell viele Klein- und Mittelunternehmer. Die Zustimmung in der Bevölkerung zu den einschneidenden CoronaVorsichtsmaßnahmen und der so geglückten Trendumkehr ist indes nach wie vor groß. Aber auch in diesem Zusammenhang ist eine Tendenz erkennbar, wie ein aktuelle Umfrage des Instituts Market zeigt: Vor etwa vier Wochen gab es noch eine Zustimmung von rund 90 Prozent. Mittlerweile halten aber immer mehr Menschen die Maßnahmen für übertrieben, so die Ergebnisse (siehe auch unsere aktuelle Grafik unten).
Jetzt finden 79 Prozent der 1000 Teilnehmer, dass die Schritte gerechtfertigt sind. 21 Prozent sind der Ansicht, dass übertrieben wird – vor allem Unternehmer und FPÖ-Wähler schließen sich dieser Meinung mittlerweile an. Auch Bundeskanzler Sebastian Kurz, Vizekanzler Werner Kogler und Gesundheitsminister Rudolf Anschober büßten bei ihren Befürwortern ein – allerdings sind sie alle von einem sehr hohen Niveau gestartet. Die Zustimmung zu Kurz fiel von 57 auf 47 Prozent, jene von Kogler von 42 auf 32 Prozent. Dennoch sind die Befragten froh, dass Österreich im Kampf gegen die seit März auch bei uns grassierende Pandemie nicht denselben
Weg beschreitet wie Schweden, wo es etwa keine Ausgangssperren gibt.
Die Frage, ob der skandinavische Weg besser geeignet wäre, um die Krise zu bewältigen, beantworteten 63 Prozent der Landsleute mit einem klaren Nein.