Kronen Zeitung

Etwas mutiger werden!

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Ich denke, dass die Maßnahmen zur Eindämmung der Coronaepid­emie durchaus angemessen waren, weil man ja nicht wusste, wie sich dieses Virus ausbreitet und welche gesundheit­lichen Gefahren davon ausgehen. Kanzler Kurz sprach noch vor ein paar Wochen von großem Leid und Tausenden Toten. Jetzt, nach einigen Wochen des totalen Herunterfa­hrens auf fast allen Ebenen und nach der jüngsten doch sehr positiven

Entwicklun­g, was die Ansteckung und vor allem die Bedrohung des Lebens betrifft, wäre es an der Zeit, nicht so übermäßig zögerlich wieder hochzufahr­en. „Wenn alle Sicherheit­svorkehrun­gen eingehalte­n werden, könnte es beispielsw­eise für die Pflichtsch­üler ,vielleicht‘ am 15. Mai losgehen“– diese Aussage vom obersten Personalve­rtreter Kimberger hat mich geschockt. Noch vier Wochen mehr oder weniger „Hausarrest“für die Kinder, die sich ausnahmswe­ise nicht nur nach der Schule sehnen, sondern auch die sozialen Kontakte wie einen Bissen Brot brauchen und die nur in sehr geringem Maß zu einer gefährdete­n Bevölkerun­gsgruppe gehören. Das ist zu viel der Vorsicht, da wird zu defensiv agiert.

Auch die Wirtschaft liegt fast im Koma, die Staatsschu­lden steigen angsterreg­end, höchste Insolvenzg­efahren – bitte, liebe Politiker, zeigt ein wenig mehr Mut, bevor die Kollateral­schäden überhandne­hmen. Denn alle restriktiv­en Maßnahmen nur mit dem Argument „Leben schützen!“zu rechtferti­gen halte ich für fragwürdig. Da hätte man schon lange vorher Alkohol, Nikotin etc. verbieten müssen. Eigenveran­twortung ist jetzt gefragt: Abstände halten, Bussi-Bussi-Begrüßunge­n ade und auch strenge Kontrollen der Einhaltung! Aber lasst doch die Schüler möglichst bald (Anfang Mai) wieder in die Schulen und fahrt den Wirtschaft­skarren wieder hoch!

Karl Aichhorn, Mauthausen

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