In der heißen Wanne
„Krone“-Kolumnist Michael Konsel über Rapids erstmaligen Einzug in ein Europacup-Finale, den er als Spieler miterlebte
Für mich ist das Ereignis so präsent, als wäre es gestern gewesen. Besondere Spiele sind in meinem Kopf abgespeichert. Mein erst zweites Europacup-Spiel für Rapid nach meinem Winterwechsel von der Vienna war gleich das Semifinale im Cupsiegerbewerb gegen Dynamo Moskau. Durch die Verletzung von Funki Feurer war ich zur Nummer eins aufgestiegen. Mit einem 3:1Heimsieg schufen wir uns eine sehr gute Ausgangsposition. Und im Rückspiel am 24. April stieß Antonin Panenka nach vier Minuten mit einem Weitschuss zum 1:0 die Tür zum Europacup-Finale ganz weit auf.
Tondo war damals mein Zimmerpartner. Und ich traute meinen Augen nicht, als er sich circa drei Stunden vor Spielbeginn in die heiße Badewanne legte. „Was machst du da?“, fragte ich ihn. „Das brauche ich für meine Gelenke, sonst tut mir alles weh“, lautete seine Antwort. Ich kam aus dem Staunen nicht heraus.
Dynamo Moskau probierte nach dem frühen Rückstand alles. Bei einem Zweikampf in Hälfte zwei verletzte ich mich ein wenig, kurz danach kassierten wir den Ausgleich. Aber ich hatte trotzdem einige gute Paraden, und wir brachten das 1:1 über die Runden.
Als wir danach am Flughafen in Wien von Tausenden euphorisch empfangen wurden, war das für mich Neuland. Elf Jahre später durfte ich dann den zweiten Europacup-Finaleinzug Rapids miterleben. Damals als Routinier und sogar als Kapitän.