Zu Ende gedacht
Im Prinzip haben alle Länder ähnlich reagiert, um die Pandemie einzudämmen, nur in unterschiedlicher Geschwindigkeit. Doch wohl kaum einer hat da zu Ende gedacht, was so ein „Lockdown“wirtschaftlich wirklich bedeutet. Schön langsam kommt die bittere Wahrheit ans Tageslicht. Die lautet, dass wir von einer Gesundheitskrise vielleicht langsam wegkommen werden, aber von der Wirtschaftskrise noch lange nicht.
Tausende Betriebe wurden geschlossen, Hunderttausende Menschen verloren ihre Arbeit, über eine Million Jobs wurden nur durch Kurzarbeit gerettet. Dem ist eines gemeinsam: Wir verlieren dadurch Einkommen und Kaufkraft.
Eine Spirale nach unten, die sich fortsetzt: Es wird wieder aufgesperrt, doch es fehlen die Kunden. Das beschränkt sich nicht auf das Inland. Das gilt auch für unsere (exportorientierte) Industrie. Die Abnehmer unserer Produkte in anderen Ländern bestellen weniger oder fallen ganz aus, weil sie dieselben Probleme haben.
Schon sprechen Wirtschaftsforscher von einem historischen Einbruch, und dabei gehen sie optimistischerweise noch von einer möglichen Erholung 2021 aus. Doch um den Konsum anzukurbeln und die enormen Einkommensverluste nur ansatzweise zu kompensieren, wird noch viel, viel mehr Steuergeld notwendig sein, als die Milliarden, die jetzt in die CoronaNothilfe geflossen sind. Diese bittere Realität ist mittlerweile auch in den Köpfen der Regierenden angekommen.