Kronen Zeitung

Nur noch zu viert zum Wirt

Es ist ein Sprung ins kalte Wasser: Schon im Mai laufen die Ausgangsbe­schränkung­en aus. Regierungs­appell: „Nicht übermütig werden!“

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ALLES NEU MACHT DER MAI, zumindest was die Lockerunge­n in der Corona-Krise angeht. Zur Monatsmitt­e sperren Restaurant­s, Ende Mai Freibäder und Hotels wieder auf. Allerdings mit beschränkt­en Zugängen, scharfen Regeln und umständlic­hen Kontrollen. Im Wirtshaus dürfen nicht mehr als vier Erwachsene an einem Tisch sitzen. Das Personal muss Plastikvis­iere oder Masken tragen.

Türkis-Grün legt auch bei der Rücknahme der Corona-Restriktio­nen ein hohes Tempo vor: Weil sich die Infektions­zahlen laut Gesundheit­sminister Rudolf Anschober weiterhin positiv entwickeln (Zitat: „Es schaut gut aus!“), verkündete die Regierung nun die nächsten Lockerunge­n, damit das Leben, wie wir es bis März 2020 gewohnt waren, langsam wieder Einzug halten kann. „Wir können“, sagt Anschober, „die Ausgangsbe­schränkung­en auslaufen lassen, wir müssen sie nicht fortsetzen“.

Will heißen: Ab 1. Mai sind Treffen im öffentlich­en Raum wieder explizit erlaubt – dass man eigentlich schon bisher mit Sicherheit­sabstand Menschen treffen durfte, wurde erst dieser Tage bestätigt. Künftig sind Treffen von höchstens zehn Leuten erlaubt, das gilt auch für Events. Bei Begräbniss­en herrscht eine Sonderrege­l, da sind Ansammlung­en von 30 Menschen gestattet. Gänzlich ausgenomme­n von der Personenbe­schränkung sind Demonstrat­ionen: Hier haben Veranstalt­er einen Sicherheit­sabstand von einem Meter zu garan

tieren. Was man in seinen eigenen vier Wänden tut, ist von den Corona-Regeln nicht umfasst.

Masken und Abstand als wichtigste Maßnahmen

Generell bleibt der EinMeter-Abstand die Maxime in der Virusbekäm­pfung: Egal, wo im öffentlich­en Raum, man muss weiterhin Abstand zu Menschen halten – sofern man nicht mit ihnen im selben Haushalt gemeldet ist. Aufrecht bleibt auch die Maskenpfli­cht, die etwa beim Einkaufen gilt. Auf den gesamten öffentlich­en Raum soll sie aber nicht ausgedehnt werden.

Mitte und Ende Mai kommen wir der echten Normalität dann noch ein Stück näher: Tierparks draußen dürfen am 15.5., Bäder mit Monatsende aufsperren. Ebenfalls Mitte Mai können die

Gotteshäus­er wieder ihre Pforten öffnen – mit (neuer) Zugangsreg­el: Auf einer Fläche von jetzt 10 Quadratmet­ern darf sich nur ein Besucher aufhalten.

Anschober: „Wir können jederzeit Stopp sagen“

Allein, all diese Erleichter­ung gilt es laut Türkis-Grün noch mit Vorsicht zu genießen: Anschober warnte einmal mehr vor „der nächsten Welle“bei den Infektione­n, wir seien noch „mittendrin“in der Corona-Krise. Man dürfe nun „nicht übermütig werden“. Gehen die Zahlen in die Höhe, müsste man die Einschränk­ungen wieder einführen. „Wir können jederzeit Stopp sagen.“Auch Innenminis­ter Karl Nehammer sagte, dass „das Virus noch nicht ausgerotte­t ist und weiterhin Sicherheit­smaßnahmen nötig macht“.

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Mahnt zur Zurückhalt­ung: Gesundheit­sminister Anschober
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