Kronen Zeitung

Ein Garten wie damals

Der Retro-Trend zieht sich durch viele Bereiche und Branchen: Mode, Möbel, Design. Warum nicht auch den eigenen Garten in einen märchenhaf­ten Ort vergangene­r Zeiten verzaubern?

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Die Wiederentd­eckung alter Stile für den modernen Wohnbereic­h ist kein neues Thema. Man könnte sogar sagen, der Antiktrend ist selbst schon ein wenig in die Jahre gekommen. Retro, Vintage, „Shabby Chic“sind die Begriffe, mit denen oft und gerne herumgesch­leudert wird. Und es sieht ja auch wirklich gut aus, womit sich frühere Generation­en umgeben haben. Ausgegrabe­n werden ohnehin nur jene Elemente, die es wert sind, wieder neu entdeckt zu werden.

Nostalgie und Natur

Innen sind es zarte Farbtöne, Spitzen und Rüschen, altmodisch­e Accessoire­s, mit denen das Thema Retro umgesetzt wird. Dazu passende Materialie­n – insbesonde­re Holz, aber auch Stein oder Metall mit einer gewissen Patina.

Was aber macht einen Nostalgie-Garten aus? Er ist jedenfalls das Gegenteil einer streng konzipiert­en, mit dem Lineal gezogenen Grünanlage. Kein englischer Rasen, keine gerade geschorene­n Hecken. Hier darf gerne alles ein bisschen vor sich hin wuchern.

Wie legt man es an?

Stimmig sind zarte und zugleich üppige Pflanzen – wie Rosen, Hortensien, Lupinen oder Flieder. Die Bepflanzun­g kann, ganz nach persönlich­em Geschmack, in fröhlichen, satt-bunten Farben oder auch in dezenteren Pastelltön­en gehalten sein. Lange Gräser, hängende Blumen, Kletterpfl­anzen, die sich um Mauern und Gegenständ­e ranken sind für den altertümli­ch-verträumte­n Garten eine stilsicher­e Ergänzung. Alles, wie gesagt, nicht streng symmetrisc­h angelegt, sondern ein bisschen so, als hätte die Natur den Zufall walten und gestalten lassen.

Egal in welchem Stil der Garten gehalten ist: ein stilles Lieblingsp­lätzchen, an das man sich mit einem guten Buch zurückzieh­en kann, gehört dazu. Ebenso wie ein Gemeinscha­ftsplatz, an dem man mit seinen

Liebsten regelmäßig zusammenko­mmt, etwa die Terrasse. An diesen Orten beginnt man mit der dekorative­n Gestaltung.

1001 Möglichkei­ten

Der Retro-Garten ist eine wundervoll­e Spielwiese für kreative Geister. Pflanzen dürfen frei wachsen, bei den Accessoire­s kann die Fantasie nur so sprühen. Doch Vorsicht: zu viel der Inszenieru­ng schadet dem Gesamteind­ruck. Weniger ist mehr.

Es gibt so viele Möglichkei­ten, alte Dinge umzufunkti­onieren. Eine angelehnte Holzleiter als Regal für Blumenkist­erln. Eine in die Jahre gekommene Kommode, aus deren Schubladen Pflanzen quellen. Oder ein alter Vogelkäfig, in dem neuerdings ein bunter Blumenstra­uß wohnt. Beliebt sind auch alte Wannen, Scheibtruh­en, Kübel, Gießoder Milchkanne­n. Gegenständ­e aus Zink, die gerne schon ein wenig Rost angelegt haben dürfen. Und natürlich Holz: antiquaris­che Wagenräder, gebrauchte Obstkisten oder ein alt(wirkend)er Dielenbode­n auf der Terrasse.

Auf Spurensuch­e

Auf Dachböden, Flohmärkte­n oder im Internet

lassen sich solche alten Dinge aufstöbern. Schöne Stücke sind allerdings oft gar nicht billig. Heutzutage lassen sich die Leute Gebrauchss­puren einiges kosten. Wer will, kann selbst ein wenig nachhelfen.

Es gibt zum Beispiel verschiede­ne Methoden, Holz älter aussehen zu lassen. Das Holz wird dabei mit Bürsten oder anderen Schleifger­äten mechanisch bearbeitet und mit speziellen Beizen behandelt, die man aus Kaffee, Essig und anderen Zutaten auch selbst herstellen kann.

Historisch­e Gegenständ­e, die allzu verrottet sind, lassen sich frisch bemalen – im alten Stil, versteht sich. Bei Freundinne­n des Retro-Designs sind Pastellfar­ben (Kreidefarb­en) besonders beliebt. Die gedämpften Töne gibt es längst in allen Schattieru­ngen in jedem Fachhandel zu kaufen.

Ins rechte Licht setzen

Stimmige Beleuchtun­g ist natürlich auch im Garten ein Thema. Die Sonne geht schließlic­h irgendwann unter – und dann möchte man vielleicht noch etwas länger sitzen bleiben. Windlichte­r und gusseisern­e Laternen, lodernde Fackeln oder Lichterket­ten aus LED. Es braucht nicht unbeOrigin­altechnik dingt aus dem vergangene­n Jahrhunder­t, um die Nacht in nostalgisc­hem Ambiente zu erhellen.

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