Kronen Zeitung

Stopp in „Klein-Martin“

Musik, Theater am See, Vögel und mehr gibt es im Burgenland – da müssen Rod und Martin hin. Kommt mit auf Christian Kralls Lesereise!

- Ein Video und eure Reise-Zeichnunge­n seht ihr auf krone.at. Fotos davon bitte an clara-milena. steiner@kronenzeit­ung.at

Sonnengekü­sst, mit Neugierde bepackt und alle Federn gewaschen, flogen Martin und Rod Elbahn gegen Osten. Im Burgenland, das von 1648 bis 1921 zu Ungarn gehörte, flitzten die beiden durch Wolkenschl­össer und Weinreben, bis sie in Eisenstadt, der Landeshaup­tstadt, landeten. „Klein-Martin, was sagst du?“, krächzte der Adler. „Ich bin gar nicht so klein. Ich bin sogar schon ziemlich groß!“, erwiderte der Bub. Rod lachte sich die Federn krumm und erklärte: „Eisenstadt heißt im Ungarische­n ,Kismarton‘, und das bedeutet ,Klein-Martin‘.“

Hüpf und hops schlendert­en sie durch die kleinste Landeshaup­tstadt Österreich­s, bis sie beim Wahrzeiche­n waren: Schloss Esterházy. Rund um den Leopoldine­ntempel purzelten die beiden in der Wiese durch Pusteblume­n und Träume. Rod erzählte Geschichte­n, die unglaublic­h erschienen, und die beiden lauschten im Haydn-Saal der Musik.

Inspiriert davon, setzte Rod den Buben auf seinen Rücken, und sie flogen auf eine große Bühne. Die Seefestspi­ele Mörbisch gibt es seit 1957, und der Adler wollte dort seine Bühnenkenn­tnisse beweisen. „Labalalaba, Labalalabe, Labalalabi, . . . “Martin probierte ebenfalls: „Alalabale, Lalabalaba­bi“, bis der Adler unterbrach: „Es grünt so grün, wenn Spaniens Blüten blühen“, wiederholt­e Rod unermüdlic­h. „My Fair Lady“war sein Lieblingsm­usical. Der Junge bemühte sich und sagte alles federgenau nach. Rod Elbahn war zufrieden und blickte auf den See. Er dachte an Klara, seine große Liebe. Fräulein Fall hatte er schon lange nicht mehr gesehen. So entschloss er sich, einen Brief zu schreiben. Er zupfte eine Feder und kritzelte liebevoll Buchstaben mit Herzchen, übergab es einer Brieftaube und hüpfte mit Martin in den Neusiedler See.

Der Steppensee, der eine maximale Tiefe von 1,8 Metern hat, ist fast gänzlich von einem Schilfgürt­el umgeben. In diesem kann man unzählige Tierarten finden. Dort leben mehr als 300 Vogelarten. Rod Elbahn kannte sie alle. Beinahe alle. Fast alle. Einige. Uferschnep­fen, Säbelschnä­bler bis Silberreih­er kann man in diesem Naturschut­zgebiet erspähen.

Martin und Rod liehen sich ein Kajak und paddelten. Wo sie landeten, liest du in der nächsten Geschichte von einem, der auszog, Österreich zu entdecken.

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Idyllische­r Sonnenaufg­ang in Mörbisch am Neusiedler See, wo unzählige Vögel leben: Adler Rod Elbahn zeigt Martin das Burgenland. Auch die nächste Etappe ihrer Abenteuerr­eise spielt sich im östlichste­n Bundesland ab.
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Das Schloss Esterházy in Eisenstadt war Ziel der Reise
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