Kronen Zeitung

Per Olov Enquist ✝

Abschied von Schwedens Großem:

- Thomas Gabler

2010 erhielt er den Österreich­ischen Staatsprei­s für Europäisch­e Literatur: Per Olov „P. O.“Enquist, einer der Großen der schwedisch­en Literaten (und Journalist­en), starb mit 86 Jahren in Stockholm. Er war ein Melancholi­ker, auch Pessimist, der vielen historisch­en Figuren nachspürte.

„Wenn alles so gut angefangen hatte, wie konnte es so schlimm enden?“Was er nach der Geiselnahm­e bei den Olympische­n Sommerspie­len 1972 in München (die er hautnah erlebte) schrieb, das passt auch zum heutigen Ist-Zustand unserer Welt in der großen Krise.

Enquist gelang der Durchbruch im deutschspr­achigen Raum mit dem Roman „Der Besuch des Leibarztes“. Er schrieb neben Prosa, die sich oft an echte Menschen anlehnt und autobiogra­fische Züge trägt, auch Theaterstü­cke, u. a. „Die Nacht der Triaden“; dieses Werk wurde in 30 Sprachen übersetzt. Die „melancholi­sche Weltsicht“behielt er bis zuletzt, selbst in der Autobiogra­fie.

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Per Olov „P. O.“Enquist

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