Per Olov Enquist ✝
Abschied von Schwedens Großem:
2010 erhielt er den Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur: Per Olov „P. O.“Enquist, einer der Großen der schwedischen Literaten (und Journalisten), starb mit 86 Jahren in Stockholm. Er war ein Melancholiker, auch Pessimist, der vielen historischen Figuren nachspürte.
„Wenn alles so gut angefangen hatte, wie konnte es so schlimm enden?“Was er nach der Geiselnahme bei den Olympischen Sommerspielen 1972 in München (die er hautnah erlebte) schrieb, das passt auch zum heutigen Ist-Zustand unserer Welt in der großen Krise.
Enquist gelang der Durchbruch im deutschsprachigen Raum mit dem Roman „Der Besuch des Leibarztes“. Er schrieb neben Prosa, die sich oft an echte Menschen anlehnt und autobiografische Züge trägt, auch Theaterstücke, u. a. „Die Nacht der Triaden“; dieses Werk wurde in 30 Sprachen übersetzt. Die „melancholische Weltsicht“behielt er bis zuletzt, selbst in der Autobiografie.